Merkwürdiger Gepäckhalt

In Frischhaltefolie gewickelt: Zoll beschlagnahmt lebendigen Alligator am Münchner Flughafen

13.10.2022, 17:37 Uhr
Der Alligator lag gut verschnürt in einem Koffer - und war kurz vor dem Ersticken.

© -, dpa Der Alligator lag gut verschnürt in einem Koffer - und war kurz vor dem Ersticken.

Der in Frischhaltefolie gewickelte Alligator war auf dem Röntgenbild der Sicherheitskontrolle klar zu erkennen.

Der in Frischhaltefolie gewickelte Alligator war auf dem Röntgenbild der Sicherheitskontrolle klar zu erkennen. © Hauptzollamt München

Wie das Münchner Hauptzollamt berichtete, hatten Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle den Alligator beim Röntgen von Koffern entdeckt. "Diese informierten umgehend die Zollbeamten, die beim Öffnen des Reisekoffers einen lebenden weißen Alligator aufgefunden haben, der in Frischhaltefolie eingewickelt war", erklärte Zollsprecher Thomas Meister am Donnerstag.

Gemeinsam mit einem Tierarzt hätten die Zöllner das Tier befreit und die Erstversorgung des Alligators übernommen. Nur die Nasenlöcher des Tieres seien frei gewesen, es habe akute Lebensgefahr bestanden. Das etwa ein Meter lange Krokodil sei dann in einer Auffangstation für Reptilien weiter aufgepäppelt worden. "Jetzt geht es dem Tier wieder gut", sagte Meister.

Der Albino-Alligator wird nun in einer Auffangstation aufgepäppelt.

Der Albino-Alligator wird nun in einer Auffangstation aufgepäppelt. © Daniel Karmann, dpa

Der Zoll hat die Entdeckung vom September erst jetzt veröffentlicht, um die zwischenzeitlichen Ermittlungen zu den Hintergründen des Schmuggels nicht zu gefährden. Ein 42 Jahre alter Geschäftsmann soll das Tier in seinem Gepäck mitgenommen haben.

Gegen den aus den USA kommenden Reisenden wurde ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Artenschutz- und Tierschutzgesetz eingeleitet. IDie Ermittler verlangten eine hohe fünfstellige Sicherheitszahlung von ihm und beschlagnahmten das Handy des Mannes. Danach durfte er nach Singapur weiterreisen. Der 42-Jährige hatte in München einen Zwischenstopp gemacht.

In Asien werden nach Angaben des Zolls bis zu 75.000 Euro für solche Albino-Alligatoren gezahlt. Gegen den 42-Jährigen läuft ein Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Artenschutz- und Tierschutzgesetz.