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IQ: Zwei Faktoren verraten, wie schlau Ihr Kind später wird

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Simone Madre

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16.2.2024, 05:57 Uhr
Ein Kind mit Bilderbuch (Symbolbild).

© IMAGO/imageBROKER/Oleksandr Latkun Ein Kind mit Bilderbuch (Symbolbild).

Zwei deutsche Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Intelligenzquotient (IQ) eines Kindes bereits im Säuglingsalter festgestellt werden kann. Die Forscher der Universität Gießen und der Ruhr-Universität Bochum haben dazu im November 2023 eine Studie im Fachmagazin AJOG Global Reports veröffentlicht, laut der zwei Faktoren entscheidend sind. An der Studie des Forscherteams nahmen mehr als 5000 Säuglinge teil.

Wie die Wissenschaftler feststellten, sind das Geburtsgewicht und der Kopfumfang und eng mit dem künftigen IQ des Kindes verbunden. Wenn man das Gewicht durch Umfang teilt, ergibt sich ein Wert, mit dem sich der IQ und die motorische Entwicklung bis zum Alter von vier Jahren voraussagen lässt.

Sowohl das Geburtsgewicht als auch Kopfumfang spielen folglich eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Kindes. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein Geburtsgewicht zwischen 2800 und 4200 Gramm als normal. Ein niedriger Wert, der laut den Wissenschaftlern auf einen geringeren IQ schließen lässt, kommt beispielsweise durch eine Frühgeburt oder eine vorgeburtliche Entwicklungsstörung zustande. Neben dem Gewicht war auch der Kopfumfang, der in der Regel zwischen 34 und 37 Zentimetern liegt, wichtig für die Vorhersage der späteren Entwicklung.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Kinder mit einem niedrigen Verhältnis von Geburtsgewicht und Kopfumfang später oft Probleme mit der Psychomotorik aufweisen. Ein hoher Wert hingegen stehe für eine gute neurologische Entwicklung. Anhand der beiden Faktoren könne man abschätzen, wie hoch der IQ eines Kindes im Alter von etwa 4 Jahren sein wird, ist das Fazit der Wissenschaftler.

Zudem könne man beide Werte gut nach der Geburt messen und somit herausfinden, welche Kinder vermutlich besondere Förderung brauchen. "Diese Ergebnisse (...) ermöglichen eine frühzeitige Intervention und unterstützen Strategien zur Förderung schulischer Leistungen und des Bildungserfolgs im späteren Leben", sagte einer der Forscher, Arne Jensen von der Ruhr-Universität Bochum. Er ergänzte: "Dies ist besonders wichtig für Neugeborene, die scheinbar gesund zur Welt kommen und einer weiteren diagnostischen Beurteilung normalerweise entgehen würden."

Intelligenz schon im Säuglingsalter testen

Die Intelligenz von Babys kann man auch im Selbstversuch mit dem visuellen Habituations-Dishabituations-Verfahren messen. Das Online-Wissenschaftsportal "Spektrum.de" erklärt, dass hierbei untersucht wird, wie interessiert ein Säugling an neuen Sachen ist und wie schnell es auf neue Informationen reagiert. Durch den Versuch kann die aktuelle Intelligenz eines Babys gemessen werden - jedoch kann man nicht den künftigen IQ voraussagen.

Im Versuch macht man das Kind so lange mit einem Reiz, wie zum Beispiel mit einem Gesicht, vertraut, bis es sich daran gewöhnt hat und kein großes Interesse mehr daran zeigt. Darauf folgt ein neuer Reiz, also ein neues Gesicht: Reagiert das Kind darauf stark, dann hat es den neuen Reiz als abweichend wahrgenommen. Man geht generell davon aus, dass Säuglinge, welche schnell reagieren, im späteren Leben intelligenter sein werden, schreibt das Magazin "wmn".

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