Tipps bei Erkältung
Ist Nase hochziehen gesünder als Nase putzen?
Online-Redaktion
Viermal im Jahr erkältet sich jeder Erwachsene im Durchschnitt. Dabei sammelt sich viel Schleim in der Nase. Wie bekommt man den am besten aus dem Körper?
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich im Jahr 2000 intensiver mit der Nasensekret-Thematik beschäftigt. Rund 45 Mal schnäuzten sich ihre Probanden am Tag. Dabei stellten die Forschenden fest: Beim Schnäuzen entsteht viel Druck. Der presst den Schleim in die Nebenhöhle. Von da fließt das Sekret normalerweise wieder über kleine Kanäle zurück in die Nase. Wenn die Gänge wegen der Erkältung aber geschwollen sind, staut sich der Schleim an. Das kann zu Entzündungen führen.
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) skizziert noch ein weiteres Schnäuz-Problem: Bei extrem starkem Schnäuzen kann es passieren, dass Luft zwischen Nasenhaupthöhle und Augenhöhle gepresst wird. Dann quellen die Augen hervor oder es kommt zu schmerzhaften Mittelohrentzündungen.
Den Schleim hochziehen und dann schlucken gilt als unappetitlich, ist aber gesünder, glauben die NDR-Reporter. Denn "die Härchen der Nasenschleimhaut transportieren den Schleim ohnehin immer in Richtung Magen". Dort tötet die Magensäure die Keime ab.
Wenn schon schnäuzen, dann vorsichtig
Wirklich einig sind sich die Schnupfen-Experten aber nicht. Die Apotheken Umschau spielt im Team "Schnäuzen" und erklärt: "Wenn man hochzieht und runterschluckt, können Keime in die Atemwege kommen und im schlimmsten Fall kann sich eine Bronchitis entwickeln." Die Apotheken Umschau empfiehlt deshalb: sehr sanft Naseputzen - ein Nasenloch nach dem anderen.
Der Medizin-Ratgeber Netdoktor schlägt Nasensprays vor, um die Nase freizubekommen. Die verengen die Blutgefäße und wirken abschwellend. Außerdem solle man viel trinken, denn "die Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig für die Schleimhäute." Sind die zu trocken, haben es Krankheitserreger leichter, in den Körper zu kriechen.