Demonstrationen häufen sich

Nach Venedigs Vorbild: Jetzt erhöht auch die erste spanische Stadt eine Tourismus-Gebühr

Andrea Munkert

Online-Redakteurin

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21.07.2024, 17:18 Uhr
Den Spaniern reicht's: Sie protestieren gegen Massentoursimus in ihren Städten und Orten, hier in Barcelona.

© Paco Freire/Paco Freire/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa Den Spaniern reicht's: Sie protestieren gegen Massentoursimus in ihren Städten und Orten, hier in Barcelona.

Gegen das Problem "Massentourismus" hat Spaniens zweitgrößte Stadt Barcelona eine Erhöhung ihrer Eintrittsgebühr angekündigt. Die Touristensteuer für Kreuzfahrtpassagiere mit einem Aufenthalt von weniger als zwölf Stunden in der Metropole sei mit aktuell sieben Euro zu niedrig, sagte Bürgermeister Jaume Collboni in einem Interview der spanischen Zeitung "El País". "Wir haben vor, die Steuer für Kreuzfahrtpassagiere mit Kurzaufenthalt deutlich zu erhöhen", so der Bürgermeister.

Wie hoch die Steuer künftig sein soll, teilte Collboni noch nicht mit. Das Vorhaben müsse noch mit der katalanischen Regionalregierung abgestimmt werden. Zur Begründung der Erhöhung sagte der Bürgermeister, die betreffenden Besucher würden den öffentlichen Raum intensiv nutzen, ohne dass die Stadt davon etwas habe.

Immer mehr Spanier klagen öffentlich über die zunehmend stärkeren Belastungen, die sie durch den Massentourismus erleben: Nicht nur würde Wohnraum immer unbezahlbarer, sondern auch die Lebenshaltungskosten an sich. In manchen Orten können die Einheimischen keine erschwinglichen Wohnungen mehr finden, denn beispielsweise die Anzahl der Airbnb wachse zunehmend. Inzwischen häufen sich die Proteste der Einheimischen gegen massenweise Urlauber, zuletzt etwa auf Mallorca, den Kanarischen Inseln und am Samstag, 20. Juli, in Barcelona.

Die Metropole hat bereits ein Verbot angekündigt, dass die der Wohnungsvermietung an Touristen untersagt. Klagen über zu viele Kurzzeitbesucher gab es zuletzt auch in anderen Ländern. Die kroatische Stadt Dubrovnik hat entsprechende Maßnahmen eingeführt. In Italien etwa gilt die Einführung der Eintrittsgebühr für Tagestouristen als erfolgreich - hier wird jeder Kurzzeitgast mit zehn Euro für den Zugang zur Kanalstadt belangt.

Wer sich jetzt wundert: Auch in Deutschland kassieren mehrere Inseln in Nordsee und Ostsee seit Langem auch von Tagesgästen eine Kurtaxe.

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