Einfacher Trick
Norma, Edeka und Co.: So umgehen Supermärkte das Plastiktüten-Verbot
22.6.2022, 20:49 Uhr
Seit 1. Januar diesen Jahres sind Einweg-Plastiktüten gesetzlich verboten und sollten damit aus deutschen Supermärkten verbannt werden. Eigentlich ein wichtiger Schritt zum Schutz von Ressourcen, Klima und Umwelt, wie die Deutsche Umwelthilfe in einer Mitteilung erklärt. Doch die Supermärkte, Diskounter und Drogerien haben einen Weg gefunden, das gesetzliche Verbot zu umgehen.
Eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe unter den 13 größten deutschen Lebensmitteleinzelhändlern und Drogerien zeigt, dass zahlreiche Händler trotz des gesetzlichen Verbots noch immer Einweg-Plastiktüten zum Einkaufen anbieten. Das ist möglich, da sich das gesetzliche Verbot nur auf Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis maximal 49 Mikrometern bezieht. Deshalb finden sich im Einzelhandel nun Tüten deren Wandstärke minimal über der verbotenen liegt.
Aus der Politik erntet dieses Vorgehen Kritik. "Das geltende Recht an der Nase herumzuführen, indem sie Einwegtüten einfach minimal dicker machen, schadet der Umwelt. Ich hoffe, dass es nicht schon wieder eine gesetzliche Regelung braucht", zitiert Chip die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Denn eine Anpassung der gesetzlichen Vorschriften sei nicht ohne weiteres möglich, so die Ministerin. Innerhalb der Europäischen Union gebe es Vorschriften, die ein Verbot dickwandiger Tüten verhindern.
Ein weiteres Problem sieht die Deutsche Umwelthilfe in den so genannten "Hemdchen-Beuteln". Die dünnen Plastikbeutel, die oft zum Verkauf von Obst und Gemüse zur Verfügung gestellt werden, werden von dem Verbot ebenfalls nicht erfasst. Insgesamt sei es deshalb nötig die gesetzlichen Regelungen sowohl auf Tüten mit dickerer als auch dünnerer Wanddicke auszuweiten.
2 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen