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Wasser sparen im Haus und Garten: Die zehn besten Tipps

Simone Madre

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22.3.2024, 11:02 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Sie Wasser innerhalb und außerhalb des Haushalts sparen können. (Symbolbild)

© IMAGO/imageBROKER/Lacz Gerard Hier erfahren Sie, wie Sie Wasser innerhalb und außerhalb des Haushalts sparen können. (Symbolbild)

In diesem Artikel:

Mit nur kleinen Verhaltensänderungen im Alltag oder technischen Innovationen kann jeder Verbraucher eine Menge Wasser sparen. Wer also seine Gewohnheiten hinterfragt und ändert, wird in kürzester Zeit deutlich weniger Wasser und Energie verbrauchen sowie Geld sparen.

Warmes Wasser ist für rund 15 Prozent des durchschnittlichen Gesamtenergieverbrauchs im Haushalt verantwortlich. Die restlichen Prozente werden für Raumwärme (71 %) und Strom (14 %) aufgewendet. Der Energieaufwand für die Warmwasserbereitung steigt an. In Deutschland ist tägliches Duschen mittlerweile Normalität, die Spülmaschine wird regelmäßig angeworfen und die Waschmaschine läuft auch häufig - manchmal sogar halb leer.

Zeitgleich wird Strom teurer. Wenn der Bedarf und die Preise gleichzeitig ansteigen, resultieren daraus erhöhte Kosten für die Verbraucher. Daher sollte man gezielt gegensteuern und überprüfen, wo man ohne viel Aufwand etwas einsparen kann.

Wie kann man Wasser sparen?

Warmes Wasser einzusparen ist besonders wirksam. Dadurch werden nicht nur Wasser- und Energiekosten gesenkt, sondern auch der gesamte Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen eines Haushalts. Ein wesentlicher Teil des verbrauchten Wassers, circa jeder dritte Liter, ist Warmwasser. Wenn man also Wasser spart, spart man gleichzeitig meist auch Energie, welche zum Erhitzen des Wassers benötigt wird.

Wer den eigenen Wasserverbrauch im Blick hat, kann sich selbst und sein Umfeld anspornen, einen sorgsamen Umgang mit dem wertvollen Trinkwasser zu pflegen. Laut Verbraucherzentrale liegt das Sparpotenzial durch ein neues Wasser-Bewusstsein bei bis zu 30 Prozent - ganz ohne aufwändige Maßnahmen oder Kosten. Daher sollte jeder seinen eigenen Wasserverbrauch einfach eine Zeit lang beobachten und reflektieren.

Natürlich muss nicht jeder Morgen mit einer kalten Dusche beginnen, um möglichst viel Wasser zu sparen. Auch ohne Komfortverlust kann man mit seinem Warmwasser besser haushalten. Wer zum Beispiel kürzer duscht und die Temperatur um ein Grad reduziert, spart effektiv Wasser und Energie. Noch größer ist der Unterschied meist, wenn man vom Baden zum Duschen wechselt. Das kommt aber auch auf die Badewannnegröße und den verwendeten Duschkopf an. Wie viel Wasser man für eine Dusche verbraucht, kann man beim Duschen in einer Badewanne sehr leicht feststellen: Man muss nur vorab den Ablauf schließen und schaut sich dann an, wie viel Wasser im Vergleich zur vollen Badewanne zusammen kommt.

Beim Einseifen unter der Dusche und beim Händewaschen kann man den Wasserhahn zwischendurch ausmachen. Auch beim Zähneputzen sollte das Wasser nur laufen, wenn man es gerade benötigt. Wer einen Zahnputzbecher verwendet, kann zusätzlich Wasser sparen. In der Küche kann man die Geschirrspülmaschine im Eco-Programm laufen lassen. Das Gleiche gilt auch für die Waschmaschine.

Wer einen Garten hat und noch mit Leitungswasser gießt, kann mit einer Regentonne viel Wasser sparen. Am besten sind geschlossene Tonnen, die nur bei Regen geöffnet werden oder einen kleinen Zulauf über die Dachrinne haben. Dann fallen weder Tiere noch Blätter hinein und es kann wenig Wasser verdunsten. Relativ sauberes Wasser aus der Küche, beispielsweise vom Waschen von Obst und Gemüse, kann in einer Schüssel aufgefangen und ebenfalls zum Gießen verwendet werden, solange kein Spülmittel enthalten ist. Gleiches gilt für halb ausgetrunkene Wassergläser vom Vortag oder Teereste. Verdünnter schwarzer Tee eignet sich sogar als Dünger für viele Pflanzen.

Wasser sparen beim Duschen ist ganz einfach. Bei der Körperpflege (Baden und Duschen) wird der Großteil des Warmwassers im Haushalt verbraucht.

Durchlaufbegrenzer, Perlstrahler und Sparduschköpfe können den Wasserverbrauch beim Duschen deutlich reduzieren. Dafür gibt es verschiedenen Methoden. Oftmals wird Luft in den Wasserstrahl eingebracht, sodass die Durchlaufmenge an Wasser sinkt. Der Strahl fühlt sich trotzdem aber noch voll an und kann komfortabel zum Duschen verwendet werden. Andere Systeme im Duschkopf lassen weniger Wasser durch, erhöhen aber den Druck, sodass Schmutz leichter von der Haut gespült werden kann.

Beim Wäschewaschen werden durchschnittlich rund 12 Prozent des Wassers im Haushalt verbraucht. Vor allem der hohe Energieverbrauch zum Erhitzen des Wassers sorgt für Kosten.

So kann man Wasser und Energie beim Wäschewaschen sparen:

  • Genügend Wäsche waschen, aber die Waschmaschine dennoch nicht komplett voll beladen
  • Niedrige Waschtemperaturen verwenden und nicht ständig die Kochwäsche anmachen
  • Öko-Programme nutzen
  • Auf eine Vorwäsche verzichten
  • Bei hartnäckigen Bakterien und Schmutz die Kleidung mit Gallseife vorbehandeln

Wassersparende Geräte sind auch stromsparend. Die Technik entwickelt sich kontinuierlich weiter, die Hersteller optimieren ihre Waschmaschinen und Geschirrspüler. Moderne Spülmaschinen verbrauchen mittlerweile weniger Wasser als der Abwasch per Hand. Besonders sparsame Spülmaschinen verbrauchen in der Regel ein Drittel weniger Wasser als ihre Konkurrenz-Modelle, das Gleiche gilt auch für Waschmaschinen.

Da zum Bau einer Waschmaschine aber einiges an Ressourcen nötig ist, sollte man sich überlegen, ob man sein altes Modell einfach verschrottet. Wasser sparen kann man so, was am besten für die Umwelt ist, muss man aber je nach Verbräuchen entscheiden.

In einer zentralen Heizanlage muss die Wassertemperatur nicht mehr als 60 Grad Celsius betragen. Allerdings sollte man es mit der Senkung der Temperatur auch nicht übertreiben, da ansonsten die Gefahr von Legionellen besteht.

Moderne Durchlauferhitzer lassen sich individuell einstellen, sodass die gewünschte Temperatur effektiv erreicht wird. Als Faustregel gilt: Zum Duschen reichen 38 Grad Celsius, bei der Spülmaschine genügen 45 Grad Celsius.

Defekte Dichtungen oder Dämmungen sind ein häufiger Grund für unnötigen Wasserverbrauch. Folgende Tipps können helfen:

  • Kalk mit Essigreiniger entfernen
  • Undichte Stöpsel mit Alleskleber auf dem Rand etwas verbreitern
  • Dämmung des Warmwasserspeichers verbessern

Bei der Toilettenspülung gibt es extra wassersparende Spülkästen. Zudem kann man den alten Spülkasten mit Wasserstop-Tasten aufrüsten.

Alternative Energiequellen schonen die Umwelt und wirken sich zugleich kostenmindernd aus. Die Energie kommt nach der Installation kostenlos vom Dach, sodass man Strom- und Heizkosten spart. Neben einer Solaranlage ist auch eine Wärmepumpe empfehlenswert. In einem vierköpfigen Haushalt kann mit einer Solaranlage teilweise bis zu sechzig Prozent des Warmwasserbedarfs selbst erzeugt werden.

Um Wasser und Energie zu sparen, kann man einen Wasser-Check durchführen. Verbrauchsrechner zeigen an, wie viel warmes Wasser verbraucht wird und wie man dies zukünftig reduziert.

Auch außerhalb des Haushalts gibt es einige Stellschrauben, an denen man drehen kann, um den Wasser-Fußabdruck möglichst gering zu halten.

Ernährung

Die Lebensmittelproduktion, insbesondere die Herstellung von Fleisch- und Milchprodukten, verbraucht Unmengen an Wasser. Durch die eigene Ernährung kann man den individuellen Wasserverbrauch deutlich reduzieren. Der Wechsel von einer Ernährungsweise mit Fleisch zu einer Ernährungsweise mit weniger oder gar kein Fleisch senkt den Wasserverbrauch um rund ein Drittel. Mit einem vollständigen Verzicht auf Fleisch kann der Wasserverbrauch für die Lebensmittelproduktion sogar um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Mehr regionale und saisonale Lebensmittel einzukaufen, spart zusätzlich Wasser und sorgt für einen niedrigeren Wasserfußabdruck.

Kleidung

Bei der Herstellung von Baumwollkleidung werden im Durchschnitt 11.000 Liter Wasser für ein Kilogramm Baumwolle aufgewendet. Wer auf Secondhand-Kleidung zurückgreift, agiert deutlich umweltbewusster. Nachhaltiger ist es ebenfalls, wenn man seine Kleidung gut pflegt und vielfältig kombiniert, sodass überflüssige Neukäufe ausbleiben.

Wichtig ist, dass man keine "Billig-Kleidung" kauft, auf Lederwaren verzichtet und grundsätzlich jeden Einkauf zunächst hinterfragt. Beim Kauf kann man zusätzlich auf Bio-Zertifikate und Fair-Trade-Siegel achten. Diese berücksichtigen nicht nur Umweltfaktoren, sondern auch Rechte der Arbeiter und sonstige soziale Gegebenheiten.

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