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Wasserhahn tropft: Ursachen und hilfreiche Tipps

Simone Madre

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21.6.2022, 18:00 Uhr
Ein tropfender Wasserhahn verursacht unnötige Kosten.

© Yui Mok, NN Ein tropfender Wasserhahn verursacht unnötige Kosten.

In diesem Artikel:

Wenn der Wasserhahn tropft oder leckt, sollten die Bewohner des Haushalts sofort aktiv werden. Aber was muss man eigentlich tun, um einen Wasserhahn zu reparieren? Eine Begriffsklärung, Ursachen, hilfreiche Hausmittel und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie im folgenden Beitrag.

Bei einem tropfenden Wasserhahn ist eine schnelle Reaktion erforderlich. Denn bei einem leicht tropfenden Wasserhahn wird bereits in einer Stunde ein halber Liter Wasser verschwendet. Rechnet man das auf den ganzen Tag hoch, sind es bereits 12 Liter Wasser, die einfach wieder in den Weiten der Leitungsrohre verschwinden. Nicht nur aus Kostengründen, sondern auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit sollte man den tropfenden Wasserhahn so schnell wie möglich reparieren. Zum Glück gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks, mit denen jeder Laie seinen tropfenden Wasserhahn ganz schnell und einfach reparieren kann.

Kurze Begriffserklärung:

  • Einhebel-Mischer: Ein Einhebelmischer ist eine Armatur mit einem einzelnen Griff. Dieser steuert den Wasserauslauf und reguliert die Temperatur (Heiß- und Kaltwasser). Der Öffnungswinkel ist senkrecht und reguliert die Wassermenge, die aus dem Hahn fließt, während die horizontale Hebelstellung die Wassertemperatur regelt.
  • Zweigriff-Armatur: Bei den Zweigriffarmaturen wird die Zuleitung für kaltes und warmes Wasser an zwei separaten Ventilen geregelt. Danach wird mit der Hand gefühlt, ob die Temperatur angenehm ist. Daher ist für die Erzeugung von Warmwasser der Verbrauch an Wassermenge und Heizenergie deutlich höher als bei einem Einhebel-Mischer.

Schritt-für-Schritt-Anleitung, um tropfende Wasserhähne zu reparieren:

Bei einem Einhebelmischer kann häufig bereits eine manuelle Reinigung das Problem lösen. Wie das geht, lesen Sie hier:

  • Wasserzufuhr abdrehen: Absperrventil schließen oder kurzzeitig die gesamte Wasserversorgung stoppen
  • Wasserdruck ablassen: Sobald die Wasserzufuhr gestoppt ist, den Wasserhahn noch einmal kurz aufdrehen
  • Griff abnehmen: Mit Hilfe eines Schraubendrehers die Schraube entfernen, sodass die Kartusche sichtbar ist
  • Kartusche reinigen: 30 Minuten lang in Essig- oder Zitronensäure einlegen, anschließend warm abspülen und wieder einsetzen
  • Kartusche austauschen: Falls die Kartusche defekt oder zu stark verunreinigt ist, muss man die Kartusche sofort austauschen (das Modell steht auf der Typenbezeichnung auf dem Aufkleber für die Zuleitung)
  • Wasserhahn wieder zusammenbauen: Alles wieder in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen. Achtung: die Öffnung der Kartusche muss direkt über den Bohrungen der Wasserzuführung liegen
  • Bauteile festschrauben

Der Wasserhahn tropft meistens am Gewinde, da sich dort die Gummidichtung befindet. Diese hat die Aufgabe, dass kein Wasser durch die Verbindungsstelle rinnt. Das Material ist jedoch sehr anfällig und wird schnell porös. Dies führt dazu, dass das Gewinde nicht mehr dicht ist und der Wasserhahn nicht aufhört zu tropfen.

Die Ursache für einen tropfenden Wasserhahn ist also häufig eine beschädigte Gummidichtung im Armaturengriff. Vor allem ältere Dichtungen sind durch stark kalkhaltiges Wasser oder Temperaturbelastungen porös und anfällig. Die Bewohner können dies meist nicht beeinflussen. Vielmehr handelt es sich um einen gewöhnlichen Verschleiß. Je höher der Kalkanteil ist, desto schneller gehen auch die Dichtungen kaputt.

Zudem kann auch das Ventiloberteil verschmutzt sein, wenn es sich um einen Wasserhahn mit zwei Ventilen (für Kalt- und Warmwasser) - eine sogenannte Zweigriffarmatur - handelt. Ebenfalls ursächlich für das Tropfen des Wasserhahns kann auch eine abgenutzte oder verdreckte Kartusche sein. Wenn diese undicht ist, kommt es ebenfalls zu einem Lecken des Wasserhahns.

Kalk macht Dichtungen porös und ist häufig für das Tropfen der Wasserhähne verantwortlich. Deshalb gibt es hier eine Anleitung für das Entkalken der Zweigriffarmaturen:

  1. Wasserzufuhr abstellen
  2. Griffe des Wasserhahns abschrauben
  3. Freigelegte Ventile abschrauben (mit einem Maulschlüssel)
  4. Dichtung herausschrauben
  5. Dichtung 30 Minuten in Essig- oder Zitronensäure einweichen
  6. Dichtung mit klarem Wasser abspülen
  7. Ventile, die Innenseite der Griffe und Dichtungen fetten, um ein erneutes Verkalken zu vermeiden
  8. Wasserhahn wieder zusammenbauen

Falls die alte Dichtung defekt ist, muss diese umgehend durch eine neue Dichtung ersetzt werden. Sobald die Wasserzufuhr wieder offen ist, sollte der Wasserhahn auf der mittleren Position stehen. Für einen geringeren Druck sollte man das Wasser langsam laufen lassen. Sobald die Wasserzufuhr stärker ist, sollte man den Wasserhahn einmal aufdrehen und anschließend in alle Richtungen bewegen. Dies stellt die dauerhafte Funktionsfähigkeit des Wasserhahns in Bad, Küche und Co. sicher.

Nicht immer müssen es teure Wundermittel oder Werkzeuge sein, die bei einem verstopften Wasserhahn helfen. Denn Verstopfungen erhöhen den Druck, sodass sich das Wasser den Weg des geringsten Widerstands sucht. Mit den folgenden drei Hausmitteln lässt sich die Verstopfung in der Regel beseitigen.

  • Aspirin: Bei einem verstopften Wasserhahn kann die beliebte Aspirintablette das Problem lösen. Diese sollte man einfach in Warmwasser auflösen und die Einzelteile 30 Minuten einweichen.
  • Zitronensäure: Wer mit einem verstopften Wasserhahn kämpft, sollte einen halben Löffel Zitronensäure-Pulver mit Warmwasser mischen, um die Verstopfung im Wasserhahn zu lösen. Die Bauteile sollen auch hier 30 Minuten in warmem Wasser eingeweicht werden. Zudem eignet sich Zitronensäure auch optimal für die Entkalkung des Duschkopfes – ein überaus hilfreiches Haushaltsmittel.
  • Essig oder Essigessenz: Der Ablauf ist der Gleiche. Erneut werden die jeweiligen Bauteile in Essig eingeweicht, um eventuelle Verstopfungen zu lösen.

    Nicht immer haben die Bewohner eine Dichtung zur Hand. Dann kann man sich für kurze Zeit mit Haushaltsgegenständen behelfen, zum Beispiel mit dünner Frischhaltefolie, Woll- oder Nähfäden.

    Wichtig bei dem Austausch der Dichtung ist die Schraubrichtung. Wer seine Dichtung eigenhändig austauschen möchte, sollte diese immer in die gleiche Richtung aufwickeln, wie der Wasserhahn auch eingedreht ist. Ansonsten staut sich das Material auf und der Wasserhahn tropft schon bald wieder. Nach einem kurzen Dichtheitstest lässt sich der Wasserhahn dann wieder voll aufdrehen.

    Tropfende Wasserhähne verbrauchen meist zwischen 12 und 45 Liter pro Tag. Bereits bei leicht tropfenden Wasserhähnen gehen somit 12 Liter pro Tag verloren. Im schlimmsten Fall rinnt bis zu einem Liter Wasser pro Minute durch den Hahn, dann würde der Wasserverbrauch um rund 1350 Liter pro Tag steigen. Bei einem durchschnittlichen Wasserpreis von zwei Cent pro Liter wären dies 27 Euro unnötige Ausgaben. Zweifelsfrei findet wohl jeder einen besseren Weg, um das Ersparte auszugeben.

    Ein tropfender Wasserhahn sollte so schnell wie möglich repariert werden, um bleibende Wasserschäden zu vermeiden, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen.

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