Novum: Diese App soll einvernehmlichen Sex regeln

5.2.2021, 11:13 Uhr

Im vergangenen Dezember hatte das dänische Parlament ein Gesetz verabschiedet, wonach Geschlechtsverkehr ohne ausdrückliche Einwilligung als Vergewaltigung gilt.

Furcht vor Beschuldigungen

Frauenrechtler feierten das neue Gesetz als Sieg, denn vorher wurden Situationen nur als Vergewaltigung definiert, wenn der Täter Gewalt angewandt hatte, damit drohte, oder das Opfer in wehrlosem Zustand war und nicht widersprechen konnte.

Bei einigen anderen hingegen löste das Gesetz Befürchtungen aus, wegen einer sogenannten "unachtsamen Vergewaltigung" angeklagt zu werden, falls die Zustimmung nicht eindeutig genug war - oder vielleicht sogar hinterher abgestritten würde.

Genau diesen Menschen verspricht die neue dänische App iConsent ("Ich stimme zu") Abhilfe, wie Bild nun berichtet. Hier können Menschen quasi vertraglich festlegen, dass sie innerhalb der nächsten 24 Stunden Sex haben wollen.

Allerdings gilt die Zustimmung nur für einmaligen Geschlechtsverkehr - für jedes weitere Mal muss man erneut das Handy zücken und zustimmen.

Sex-Vertrag mit Datenschutz

Grundsätzlich kann man die Einwilligung jederzeit widerrufen. Schwierig wird es jedoch, wenn man sich mitten im Akt nicht mehr wohlfühlt und den Sex abbrechen will. Dann ist der vorher per App geschlossene Vertrag kein guter Beweis mehr.

Zumindest in Sachen Datenschutz verspricht iConsent aber hohe Standards: Die generierten Daten sollen in Dänemark verschlüsselt aufbewahrt und nur bei polizeilichen Ermittlungen eingesehen werden können.