Kein Regen in Sicht

Schlimmste Dürre seit Jahrzehnten: Dieser Stadt könnte in zehn Tagen das Wasser ausgehen

Johanna Michel

Online-Redaktion

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25.5.2023, 17:01 Uhr
In Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, herrscht aktuell eine extreme Dürre. Schon in zehn Tagen könnte das Wasser ausgehen.

© Santiago Mazzarovich, dpa In Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, herrscht aktuell eine extreme Dürre. Schon in zehn Tagen könnte das Wasser ausgehen.

Die Hauptstadt Uruguays leidet derzeit unter einem historischen Wassermangel: Laut der Nachrichtenagentur "Reuters" ist es die schlimmste Dürre in Montevideo seit 74 Jahren. Schon vor etwa einer Woche sagte die Bürgermeisterin Carolina Cosse voraus, dass das Wasser nur noch 20 bis 30 Tage reichen werde, sollte es nicht bald regnen.

Jetzt wird es immer ernster. Im Paso-Severino-Reservoir, aus dem die Hauptstadt hauptsächlich das Wasser bezieht, sind derzeit nur noch 6,2 Millionen Kubikmetern. Das entspricht laut dem staatlichen Wasserunternehmen Obras Sanitarias del Estado (OSE) gerade einmal zehn Prozent der eigentlichen Kapazität. Wie "t-online" berichtet, hat die Stadt derzeit einen täglichen Wasserverbrauch von 650.000 Kubikmeter. Sollte sich nichts ändern, ist der Vorrat also in etwa zehn Tagen aufgebraucht.

Wasserkauf bereits begrenzt

"Reuters" zufolge ist die Versorgung Tausender Haushalte gefährdet. Hinzu kommt, dass die Wasserqualität vor Ort schlecht ist. Der Grund hierfür ist, dass die öffentliche Wassergesellschaft Ende April Wasser aus der Mündung des River Plate zumischen mussten. Das führte zu ungewöhnlich hohen Natrium- und Chloridwerten im Wasser. "Ich mache mir Sorgen, dass wir uns nur auf den Regen verlassen können", sagte Vanessa Fleitas gegenüber der Nachrichtenagentur vor der Schule ihres Kindes. Die sei wegen des Trinkwassermangels vorerst geschlossen.

Laut "t-online" haben die verunreinigten Wasserleitungen dazu geführt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt angefangen haben, abgefülltes Wasser in Flaschen in Massen zu kaufen. Demnach hat die Regierung bereits festgelegt, dass jeder Kunde nur noch zwei Flaschen Wasser pro Einkauf mitnehmen darf.

Die Wasserknappheit führte in Montevideo auch schon zu Straßendemonstrationen. Am Mittwoch kamen mehrere tausend Menschen auf die Straßen, um gegen die Maßnahmen der Regierung zu protestieren.