Olympische Spiele 1972

Schuh „SL 72“: Kritik an Kooperation mit Model Bella Hadid - Adidas nimmt Änderungen an Kampagne vor

Erika Balzer

Volontärin

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19.7.2024, 14:59 Uhr
Die Kampagne mit Bella Hadid steht unter massiver Kritik. (Symbolbild)

© Revierfoto, Gruppo LiveMedia/IMAGO Die Kampagne mit Bella Hadid steht unter massiver Kritik. (Symbolbild)

Nach dem Samba soll er der neue It-Schuh werden: Der "SL 72" von Adidas. Ganz so neu ist er nicht, denn er soll an die Olympischen Spiele 1972 erinnern, für die er damals schon einmal entwickelt wurde. Das Unternehmen plante jetzt ein neues Aufleben des Laufschuhs. Dafür wird das Unternehmen aus Herzogenaurach heftig kritisiert.

Darum geht‘s

Die Olympischen Spiele aus dem Jahr 1972 wurden in München ausgetragen und sind vor allem aufgrund eines Attentats negativ in die Geschichte eingegangen. Am 5. September 1972 haben palästinensische Terroristen ein Attentat auf das Quartier der israelischen Mannschaft verübt. Sie töteten zwei Menschen und nahmen neun weitere als Geiseln. Der Forderung zur Entlassung palästinensischer Menschen aus israelischen Gefängnissen kam die israelische Regierung damals nicht nach. Am Ende starben auch die neun israelischen Geiseln, fünf Palästinenser und ein deutscher Polizist.

Bella Hadid äußert sich pro-palästinensisch

Der Schuh, der an die Olympischen Spiele 1972 erinnern soll, wird unter anderem vom Supermodel Bella Hadid beworben, deren Vater Palästinenser ist. Die 27-Jährige setzt sich für die Rechte palästinensischer Menschen ein und äußert sich in den sozialen Medien pro-palästinensisch. Die israelische Botschaft in Deutschland kritisiert diese Zusammenarbeit von Adidas mit Bella Hadid massiv.

Das Supermodel stand schon einmal in der Kritik, sich antisemitisch zu äußern: 2021 habe sie bei einer Demo in den USA den umstrittenen Slogan "From River to the Sea, Palestine will be free" ("Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein") skandiert. Dieser Satz steht unter anderem deswegen in der Kritik, weil er das Existenzrecht Israels anzweifeln soll. Bella Hadid sprach sich laut "Frankfurter Rundschau" aber auch schon gegen antisemitische Haltungen aus.

Das sagt das Unternehmen dazu

Auf Anfrage von nordbayern.de antwortete das Unternehmen, die Kampagne aufgrund der Kritik zu überarbeiten und erklärt die Motivation hinter der Neuauflage des Schuhs: "Die adidas Originals SL72 Kampagne vereint ein breites Spektrum an Partnern, um unseren leichten Laufschuh zu zelebrieren, der vor mehr als 50 Jahren entworfen wurde und in Sport und Kultur auf der ganzen Welt getragen wir".

Weiter heißt es von einer Adidas-Pressesprecherin: "Wir sind uns bewusst, dass Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden - auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind - und wir entschuldigen uns für jegliche Verärgerung oder Leid, die dadurch verursacht wurden."

Adidas stand in jüngster Zeit auch wegen der Zusammenarbeit mit Rapper Kanye "Ye" West in massiver Kritik. Nach seinen antisemitischen Äußerungen trennte sich das Unternehmen endgültig von ihm und damit auch von der Produktion der Hype-Schuhe "Yeezy".

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