Gewichtsreduktion

Sirtfood-Diät: Funktioniert der Abnehm-Trend?

21.2.2022, 14:16 Uhr
Smoothies sind Bestandteil einer Sirtfood-Diät.

© JugosLocos Smoothies sind Bestandteil einer Sirtfood-Diät.

Gesund abnemen, jung und fit bleiben durch Sirtuine. Doch was ist das überhaupt? Es handelt sich um Enzyme, die Stoffwechsel- und Alterungsprozesse steuern, erklärt die Diplom-Oecotrophologin, Dozentin und Fachautorin Ruth Rösch in einem "Online Special" des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE). Aktiviert werden diese durch Nahrungspausen, Hungerphasen und einen niedrigen Insulinspiegel. Weitere Studien zeigen jedoch, dass offenbar auch bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe in der Lage sind, Sirtuine zu aktivieren und zu unterstützen, heißt es weiter in der Mitteilung.

Hier kommt die Sirtuin-Diät ins Spiel. Mit einer bestimmten Auswahl von Lebensmitteln soll eine ähnliche Wirkung erzielt werden wie durch eine Kalorienreduktion. Dazu zählen zum Beispiel Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl und Rucola. Obst wie Zitrusfrüchte, Äpfel und Beeren. Auch Gewürze wie Kurkuma, Zimt und Knoblauch und weitere Lebensmittel wie qualitativ hochwertiges Olivenöl, Cashewkerne oder grüner Tee enthalten Sirtuinaktivatoren. Sogar Rotwein und dunkle Schokolade mit mindestens 75% Kakaoanteil sind in Maßen erlaubt.

Ablauf der Diät

Meist wird das Programm in drei Phasen aufgeteilt. Die erste dauert laut einer aktuellen Meldung des BZfE drei Tage und beginnt mit einer Reduktion der Kalorienzufuhr auf 800 bis 1000 Kalorien am Tag. Dabei wird viel Flüssigkeit in Form von grünen Säften und Smoothies zu sich genommen.

In den darauffolgenden vier Tagen wird die Kalorienzufuhrt etwas erhöht und in der letzten Phase darf ganz ohne Kalorienbeschränkung Sirtfood gegessen werden.

Wichtig ist eine insgesamt ausgewogene Ernährung

Die Sirtfood-Diät stellt jedoch nicht nur Sirtuinaktivatoren in den Fokus, sondern setzt auf auf eine ausgewogene Ernährung. Es reicht also nicht aus, sich von einer gezielten Auswahl von pflanzlichen Lebensmitteln zu ernähren. Ziel ist es, den Körper ausreichend mit allen Nährstoffen zu versorgen. "Erst dann können Sirtuine ihre Potenziale voll entfalten", schreibt Rösch.

Die Diät sollte demnach nicht nur eine Methode zum Abnehmen darstellen, sondern als eine langfristige Ernährungsform gesehen werden. Dann darf mit vielen gesundheitlichen Effekten gerechnet werden, die das Leben verlängern.

Auch wirkt das Programm vermutlich bei denjenigen am besten, die nur wenig Gewicht oder ihre Figur beibehalten wollen. Zudem ist nicht abschließend geklärt, ob die sekundären Pflanzenstoffe wirklich Sirtuine aktivieren und ob dies zu einem Gewichtsverlust führt. Auch der Anti-Aging-Effekt lässt sich nicht eindeutig nachweisen. Außerdem führen kurzfristige Diäten oftmals zu dem sogenannten Jo-Jo-Effekt, sodass sich das Wunschgewicht durch eine ausgewogene, gesunde Ernährung in Kombination mit viel Bewegung wohl immer noch am besten erreichen lässt.

Keine Kommentare