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Schwindende Lust an Dating-Apps

Swipen war gestern: Deutsches Start-up will Dating-Welt verändern - QR-Codes als Eisbrecher

Theresa Neuß

Werkstudentin

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14.06.2025, 10:40 Uhr
Mit einer neuen App soll es angeblich einfacher werden, sich im Alltag kennenzulernen. (Symbolbild)

© IMAGO / NurPhoto Mit einer neuen App soll es angeblich einfacher werden, sich im Alltag kennenzulernen. (Symbolbild)

Ein QR-Code auf einem Sticker, einem Hoodie oder als Tattoo: Was aussieht wie Werbung, könnte der erste Schritt zum nächsten Date sein. Die App Flable will das Kennenlernen zurück in den Alltag holen - und setzt dabei auf reale Begegnungen statt endlosem Swipen.

Anfang 2025 haben Svantje und Stephan Ihle die App Flable entwickelt. Die Idee: Nutzerinnen und Nutzer bestellen einen kostenpflichtigen QR-Code - zum Beispiel als Aufkleber, Klebe-Tattoo oder Kleidungsstück - und verknüpfen ihn mit ihrem Profil in der App. Wer den Code scannt, landet auf dem Profil der Person. Sichtbar wird dieses zum Schutz der Privatsphäre nur bei gegenseitigem Interesse: Erst wenn beide ein Like vergeben, entsteht ein "Match" und damit die Möglichkeit, miteinander zu chatten.

"Wir wollten einen neuen Weg schaffen, wie Menschen sich spielerisch und echt begegnen können", erklärt Gründerin Svantje Ihle in einer Pressemitteilung. "Unser QR-Accessoire ist ein Mutmacher und ein Icebreaker zugleich. Perfekt für Events, Festivals oder einfach für den Alltag."

Junge Menschen verlieren Lust an klassischen Dating-Apps

Tatsächlich scheint die Idee zum aktuellen Zeitgeist zu passen. Denn klassische Dating-Apps wie Tinder verlieren seit der Corona-Pandemie an Beliebtheit - zumindest bei der Generation Z. Laut einer Umfrage des Generation Lab im Auftrag von Axios unter Studierenden an Hochschulen in den USA 2023, gaben 79 Prozent der Befragten an, gar keine Dating-Apps zu nutzen. Nur rund jede fünfte Person setzt noch auf Tinder, Bumble oder ähnliches.

Während Millennials mit 52 Prozent die größte Nutzergruppe stellen, sinkt der Anteil der Gen Z deutlich: Nur noch 22 Prozent der App-User gehören dieser Altersgruppe an - genauso viele wie bei der deutlich älteren Generation X. Die Gründe: Online-Dating gilt als zeitaufwendig, oberflächlich und selten zielführend, berichtet unter anderem der Standard.

Stattdessen entstehen viele Beziehungen wieder durch persönliche Begegnungen. 64 Prozent der befragten Personen in festen Beziehungen gaben an, ihre Partnerin oder ihren Partner auf Veranstaltungen, durch Freunde oder im Alltag kennengelernt zu haben.

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