Wer sich daneben benimmt, zahlt
Teures Vergehen bei Billig-Airline: Ryanair führt neue 500 Euro Strafe ein
13.06.2025, 13:50 Uhr
Ab sofort will die Fluglinie Ryanair mit saftigen Geldstrafen gegen unrühmliches Verhalten an Bord vorgehen. Wie die Airline in einer Pressemitteilung ankündigt, werde sie mindestens 500 Euro Strafe von jenen Passagieren verlangen, die vor oder während des Flugs Probleme machen.
Randale gebe es in jedem Flugzeug, so die Airline in der Mitteilung weiter. Damit es zumindest auf Ryanair-Flügen seltener zu solchen Vorfällen kommt, werde man ab sofort auch Zivilklagen gegen verhaltensauffällige Passagiere anstreben.
„Mit diesem proaktiven Ansatz wollen wir eine abschreckende Wirkung erzielen und inakzeptables Verhalten in unseren Flugzeugen eindämmen“, teilte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag mit. Es sei nicht akzeptabel, dass Passagiere wegen undisziplinierten Verhaltens Einzelner unnötigen Beeinträchtigungen ausgesetzt seien, so der Sprecher weiter. Man hoffe, dass die angekündigten Geldstrafen zu einer Mäßigung an Bord insgesamt beitragen.
Der Billigflieger, der auch am Albrecht-Dürer-Airport in Nürnberg operiert, betont seine Position als „pünktlichste Airline Europas“ und verweist auf die Erwartungshaltung der Kunden nach einer komfortablen, stressfreien Reise mit planmäßiger Ankunft.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Ryanair-Chef, Michael O’Leary, auf zunehmende Schwierigkeiten mit alkoholisierten Fluggästen verwiesen und Einschränkungen im Alkoholausschank an Flughäfen gefordert. Ryanair beobachte eigenen Angaben zufolge auch einen Anstieg an Passagieren, die neben Alkohol noch weitere Rauschmittel konsumieren. Dennoch betreffe das Fehlverhalten nur einen „kleinen Teil“ der Reisenden, so die Fluggesellschaft.
Wie die Mallorca Zeitung berichtet, sei Ryanair ist bereits in der Vergangenheit vor Gericht gegen Fluggäste vorgegangen, die problematisches Verhalten an den Tag gelegt haben. Erst vor Kurzem erstritt die Airline gerichtlich in Malta eine Geldstrafe von 2.000 Euro. In diesem Fall hatte ein Passagier auf einem Flug am 22. März von Köln-Bonn nach Mallorca an Bord geraucht und sich geweigert, den Anweisungen der Stewards und Stewardessen zu folgen.
Auch im grotesken Fall um einen Sitzplatztausch im Januar ging Ryanair vor, so die deutsche Zeitung auf der Ferieninsel: Auf der Strecke von Lanzarote nach Santiago de Compostela habe ein Passagier insistiert, dass er UN-Diplomat sei und ihm ein anderer Sitzplatz zustünde. Der Flug startete mit 40 Minuten Verspätung - ohne den falschen Diplomaten. Ihn hatte die Guardia Civil abgeführt.
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