Wegen Corona: Hamburg eröffnet Notunterkunft mit Einzelzimmern

Anne-Marie Helm

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31.01.2021, 17:02 Uhr
Für Obdachlose mit körperlichen und psychischen Einschränkungen gibt es in Hamburg ein neues Angebot.

© Andreas Arnold, NN Für Obdachlose mit körperlichen und psychischen Einschränkungen gibt es in Hamburg ein neues Angebot.

Der Standort an der Eiffestraße soll das Einzelzimmer-Angebot der Sozialbehörde Hamburg deutlich erweitern. Das Angebot richtet sich an obdachlos gewordene Menschen, die das reguläre Winternotprogramm "aufgrund besonderer psychischer oder physischer Beeinträchtigung" nicht in Anspruch nehmen und weiterhin auf der Straße leben, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Wenn die Sozialarbeiter solch einen Fall gegeben sehen, kann die betroffene Person in einem Einzelzimmer untergebracht werden.


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Alle anderen obdachlosen Menschen können sich täglich ab 15 Uhr an einen der drei Standorte des Winternotprogrammes wenden. Dort finden sie Sanitäranlagen und Übernachtungsmöglichkeiten. Insgesamt werde das Programm in diesem Jahr gut angenommen, so die Stadt. Am 29. Januar nutzten 659 Personen die Angebote, fast Hundert mehr als noch im Jahr zuvor.

Trotzdem ist die bisherige Bilanz eine traurige: Elf Obdachlose seien in diesem Winter bereits in der Hansestadt gestorben, berichtet das Hamburger Straßenmagazin Hinz & Kunzt. Viele Obdachlose würden die städtischen Großunterkünfte meiden, in diesem Winter auch aus Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus.

Das Magazin hält die Eröffnung der Einzelunterkunft deshalb für sinnvoll: "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagt Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer. "Ich glaube, dass wir es in der Pandemie nur gemeinsam schaffen, so viele Obdachlose wie irgendwie möglich in Einzelzimmern unterzubringen und hoffe, dass dies erst der Anfang ist."

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