Mit Frostschutzmittel verseucht

WHO warnt vor Hustensaft: An diesem Medikament sind bereits 300 Kleinkinder gestorben

30.1.2023, 13:43 Uhr
In den vergangenen Monaten sind nach WHO-Angaben mehr als 300 Kleinkinder nach der Einnahme der Hustensäfte gestorben. (Symbolfoto)

© imago images/imagebroker, NNZ In den vergangenen Monaten sind nach WHO-Angaben mehr als 300 Kleinkinder nach der Einnahme der Hustensäfte gestorben. (Symbolfoto)

Ob es sich um gefälschte Medikamente oder bei der Produktion versehentlich kontaminierte Säfte handelt, sei bislang unklar, sagte eine WHO-Sprecherin in Genf. In den Säften wurden industrielle Lösungsmittel oder Frostschutzmittel in Konzentrationen nachgewiesen, die für Kleinkinder tödlich sein können.

Die WHO rief Behörden in aller Welt in der vergangenen Woche zu Wachsamkeit und Kontrollen auf. "Wir sind auf Regierungen und Regulierungsbehörden angewiesen, die prüfen wie die giftigen Stoffe in die Lieferkette kamen und was getan werden muss, um dies zu unterbinden", sagte die WHO-Sprecherin. "Unfälle können passieren, aber sie sollten nicht passieren."

In den vergangenen Monaten sind nach WHO-Angaben mehr als 300 Kleinkinder in Gambia, Indonesien und Usbekistan nach der Einnahme von solchen Säften gestorben. Insgesamt hätten mindestens sieben Länder bestätigte und Verdachtsfälle kontaminierter Hustensäfte gemeldet, darunter auch die Philippinen, Osttimor, Senegal und Kambodscha.

In drei Fällen hat die WHO Produktwarnungen herausgegeben. In Gambia handelte es sich um Hustensäfte von Maiden Pharmaceuticals Limited aus Haryana in Indien, in Indonesien waren es Produkte des lokalen Herstellers PT Afi Farma und in Usbekistan Produkte der Firma Marion Biotech Pvt Limited aus Uttar Pradesh in Indien.