"Geht nicht ums Geld, es geht ums Überleben"

Wucher oder Überlebenskampf? Dönerbude verlangt künftig zehn Euro für Kebap

Tobi Lang

Redakteur

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9.11.2022, 15:19 Uhr
Deutschland ist ein Kebap-Land. Die Fleischtasche rangiert bei Umfragen zum beliebtesten Snack immer weit vorne. 

© Antonia Raum Deutschland ist ein Kebap-Land. Die Fleischtasche rangiert bei Umfragen zum beliebtesten Snack immer weit vorne. 

Das, was Ugor Yumusakbas skizziert, klingt dramatisch. "Es geht nicht ums Geld, es geht ums Überleben", sagt der Dönerladenchef der Frankfurter Neuen Presse. Er betreibt in der Mainmetropole den Imbiss "Ton Bull Grill- und Kebap-Haus", eine Anlaufstelle für alle Fans des beliebten Gerichts. Die Zahl der Kunden könnte nun aber dramatisch schrumpfen, denn: Laut dem Blatt soll der Döner künftig zehn Euro kosten.

Der Grund dafür ist, wie so häufig in diesen Tagen, die Inflation. "Die Rahmenbedingungen am Fleisch- und Rohstoffmarkt haben sich in den letzten Jahren deutlich zugespitzt", heißt es auf Facebook und in einem Aushang an der Ladentür. "Damit wir unseren Kunden weiter leckere Döner und ofenfrische Produkte backen können, passen wir unsere Preise an."

Dönerpreis wird im Netz heiß diskutiert

Heißt eben jene zehn Euro für einen Döner. Betreiber Yumusakbas sagt es gegenüber der Frankfurter Neuen Presse ganz hart: "Wenn man im Geschäft bleiben möchte, muss man schlechte Qualität anbieten oder die Preise erhöhen." Ersteres sei für den Gastronomen aber absolut keine Option.

Auch in Franken haben die Dönerpreise deutlich angezogen - zehn Euro verlangt aber noch keiner für den Kebap. Dementsprechend hart fällt die Kritik aus, beispielsweise auf Reddit, wo das Thema diskutiert wird. "Ton Bul gebe ich gerne mein Geld. Aber 20 Mark für ein Döner bekommt nicht jeder Laden", schreibt etwa einer. Ein anderer sagt: "Zehn Euro würde ich niemals für einen Döner bezahlen."