Bundestagswahl

Auch bei Armin Laschet gibt es Unstimmigkeiten im Lebenslauf

8.6.2021, 12:02 Uhr
Schämt sich Armin Laschet für seinen Lehrauftrag in Aachen, bei dem ihm ein Fauxpas passierte?

© Michael Kappeler, dpa Schämt sich Armin Laschet für seinen Lehrauftrag in Aachen, bei dem ihm ein Fauxpas passierte?

Der offizielle Lebenslauf des CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet weist dem Online-Portal t-online zufolge eine für den NRW-Ministerpräsidenten "peinliche Lücke" auf. Nach der Kritik an Gründen-Kandidatin Annalena Baerbock wegen ungenauer Angaben in ihrer Vita gerät der zweite Spitzenkandidat binnen weniger Tage aus ähnlichen Gründen in die Schlagzeilen. Bei Laschet allerdings spare der Lebenslauf laut Recherchen von t-online einen unrühmlichen Fauxpas aus.

Laschet habe, als 2015 bekannt wurde, dass er kurz zuvor als Lehrbeauftragter der RWTH Aachen die Noten verloren gegangener Klausuren lediglich aus Aufzeichnungen rekonstruiert hatte, seinen langjährigen Lehrauftrag dort niedergelegt. Seine gesamte unentgeltliche Tätigkeit an der Hochschule von 1999 bis 2015 fehle allerdings in seinem offiziellen Lebenslauf auf der Internetseite des Landes Nordrhein-Westfalen sowie auf CDU-Homepage.

Laschet bereits aus Gremium ausgeschieden

Eine weitere Ungenauigkeit laut t-online ist die Angabe Laschets, dass er Direktoriumsmitglied der "Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen" sei, was allerdings nicht stimme. Auf Anfrage habe die Gesellschaft angegeben, Laschet sei bereits am 31. Oktober 2020 aus dem Gremium ausgeschieden. Auch auf der Internetseite des Karlspreises ist er nicht mehr aufgeführt.


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Die NRW-Staatskanzlei äußerte sich dem Online-Portal zufolge zu den Vorwürfen folgendermaßen: "Ministerpräsident Armin Laschet hat im Laufe seines Lebens eine Vielzahl an ehrenamtlichen Aufgaben übernommen. Eine Darstellung in einer kurzen Lebenslauf-Übersicht kann naturgemäß nur eine Auswahl darstellen."

Hinsichtlich des Karlspreises sei aufgrund der Corona-Pandemie vereinbart worden, dass "ausscheidende Mitglieder bis zum Zeitpunkt der nachgeholten Verleihung im Oktober 2021 an den Sitzungen und Beratungen des Direktoriums weiterhin teilnehmen". Sei Laschet nicht mehr Teil der Aktivitäten, werde das "selbstverständlich auch öffentlich kenntlich gemacht".

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