Bayern stellt 1000 zusätzliche Corona-Hilfslehrer für Schulen ein

22.7.2020, 12:30 Uhr
Bayern will die Qualität des Schulunterrichts auch in Corona-Zeiten sichern - und plant rund 1000 zusätzliche Lehrerstellen ein.

© Philipp von Ditfurth Bayern will die Qualität des Schulunterrichts auch in Corona-Zeiten sichern - und plant rund 1000 zusätzliche Lehrerstellen ein.

Dabei handle es sich "um ausgebildete Lehrer". Dies klinge zunächst normal, sei es aber "in diesen Zeiten und mit Blick auf andere Bundesländer" nicht. Den 4600 Neueinstellungen stünden aber auch etliche Pensionierungen gegenüber. Letzten Endes würden etwa 1000 Lehrerstellen zusätzlich eingeplant, hieß es.


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Piazolo sagte, in einem weiteren, zweiten Schritt der Personalplanung werde man die Auswirkungen der Corona-Pandemie angehen. Die Regel soll, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt, zwar nach den Ferien wieder der Präsenzunterricht sein. Es werde aber Lehrkräfte geben, die zu einer Risikogruppe gehören und deshalb nicht in den Klassenzimmern stehen könnten. Für diese habe der Freistaat "eine Fürsorgepflicht", dies bedeute aber keine Freistellung, sondern diese Lehrkräfte müssten Online-Angebote im Distanzunterricht übernehmen und würden zu Verwaltungs- und Korrekturarbeiten verpflichtet.

Man müsse auf die aktuelle Pandemie-Lage "pädagogisch, pragmatisch und flexibel reagieren", sagte Piazolo. Der Freistaat werde daher einen Pool von 800 "Teamlehrkräfte" zusätzlich zu den bestehenden Reserven einrichten. Diese Teamlehrkräfte springen ein für Lehrer, die coronabedingt nicht ins Klassenzimmer können. Auf diese Stellen könnten sich fertig ausgebildete Lehrkräfte ebenso bewerben wie Hochschulabsolventen ohne Referendariat mit einem Magister oder Master. Das Angebot richte sich "an alle, die pädagogisches Geschick und kommunikatives Talent" haben, erläuterte Minister Piazolo.


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Die Planung der Unterrichtsversorgung sei jedes Jahr eine enorme Herausforderung, sagte Piazolo. Nach Ansicht des Ministers bekomme der Freistaat dies aber gut hin - der erwartete Bedarf entspreche im Großen und Ganzen auch dem tatsächlichen. Dies sei beim "Unternehmen Schule" mit rund 1,7 Millionen Schülern, um die 6000 Schulen und fast 150.000 Lehrerinnen und Lehrern nicht einfach.

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