Brexit: Europaparlament drängt auf Freizügigkeit für EU-Bürger

15.1.2020, 15:11 Uhr
Für London ist ein Ende des freien Zuzugs von EU-Bürgern zum britischen Arbeitsmarkt eine wichtige Begründung des Brexits.

© BEN STANSALL, AFP Für London ist ein Ende des freien Zuzugs von EU-Bürgern zum britischen Arbeitsmarkt eine wichtige Begründung des Brexits.

Alle große Fraktionen unterstützten das Papier. Der Entschließungsantrag erhielt 610 Stimmen; 29 Abgeordnete sprachen sich dagegen aus. Resolutionen des Parlaments sind zwar nicht bindend für die EU-Unterhändler, können jedoch den Druck für die Gespräche erhöhen.

Die Bewegungsfreiheit solle auch für Arbeit und das Studium gelten, so das Europaparlament. Für London ist ein Ende des freien Zuzugs von EU-Bürgern zum britischen Arbeitsmarkt eine wichtige Begründung des Brexits. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit sei jedoch eine fundamentale Säule des Binnenmarktes, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, David McAllister (CDU). Die Freizügigkeit für EU-Bürger im Vereinigten Königreich solle weitreichend bleiben.

Das Parlament dränge darauf, dass die im Austrittsabkommen beschlossenen Regeln während der Übergangsphase rasch umgesetzt würden, sagte der EU-Politiker Helmut Scholz (Linke). Er betonte, dass die Bürgerrechte rechtsverbindlich verankert werden müssten.

In einer Debatte zu dem Thema am Dienstag hatte es vor allen Dingen Kritik daran gegeben, dass viele EU-Bürger noch immer nicht wüssten, wie es für sie nach dem Austritt am 31. Januar in Großbritannien weitergehen werde. Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte, dass Brüssel die Einhaltung der Bürgerrechte nach dem Austritt genau im Auge behalten werde. Die Umsetzung des Austrittsabkommens werde wachsam überprüft. Ähnlich äußerte sich EU-Chefunterhändler Michel Barnier. "Unsere Bürger brauchen Sicherheit", sagte er. 3,2 Millionen EU-Bürger haben ihren Wohnsitz in Großbritannien.

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