Kundgebung für Freitag angekündigt
Flammen in der Nacht: Brandanschlag auf Palästina-Demonstranten in Bayern
02.08.2024, 12:45 Uhr
Ein Mann hat an einem propalästinensischen Protestcamp nahe der Ludwig-Maximilians-Universität in München Feuer gelegt. Bei dem Brand in der Nacht auf Freitag sei ein Schaden von mehreren Hundert Euro entstanden, teilte die Polizei mit. Verletzt wurde durch das Feuer demnach niemand.
Die Beamten hätten kurze Zeit später einen Verdächtigen festgenommen, der gerade vom Tatort verschwinden wollte. Zum Motiv des 26-Jährigen aus München sagte ein Polizeisprecher unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nichts.
Laut Polizei ermittelte in dem Fall das Fachdezernat, das unter anderem für politisch motivierte Kriminalität zuständig ist. Die Staatsanwaltschaft prüfte, ob sie wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung Untersuchungshaft für den Mann beantragt.
Video auf Instagram zeigt wohl den Vorfall
In sozialen Medien - zum Beispiel auf Instagram - kursierte ein Video, das angeblich den Vorfall zeigen soll. Darin ist zu sehen, wie ein Mann eine Palästina-Flagge anzündet. Die Flammen breiten sich rasch auf die umgebende Fläche und dort aufgestellte Banner aus.
Das Protestcamp wurde bereits im Mai nahe der Universität eingerichtet. Die damals etwa 100 Teilnehmenden wollten damit unter anderem gegen das Vorgehen der israelischen Armee in Rafah im Gazastreifen protestieren. Ende Mai waren es laut Polizei noch rund 20.
Aus Angst vor massiven Störungen des wissenschaftlichen Betriebs hatte das Kreisverwaltungsreferat durch einen Bescheid verhindern wollen, dass das Camp in unmittelbarer Nähe zur Uni errichtet werden darf. Doch zunächst hob das Münchner Verwaltungsgericht den Bescheid auf, dann wurde die Beschwerde der Behörde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof verworfen.
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Die Gruppe "Uni for Palestine - Munich", die für die Organisation des Camps mitverantwortlich ist, rief für Freitag, den 2. August um 19:30 Uhr zu einer Kundgebung auf. Unter dem Motto "Wir werden uns nicht einschüchtern lassen" möchten sie darauf hinwirken, dass der Angriff durch Münchner Universitäten und Fachschaften klar verurteilt wird. Weiterhin schreiben die Pro-Palästinensische-Bewegung: "Dieser Angriff ist eine direkte Folge der anhaltenden Unterdrückung, Entmenschlichung, des Hasses und der Diffamierung, mit der die palästinensische Bewegung in den letzten Monaten konfrontiert war."