Harsche Kritik an Nawratil: Ein Ansbacher Treppenwitz

4.6.2018, 14:10 Uhr
Die Kritik an Helmut Nawratil, Vorstandschef der Bezirkskliniken Mittelfranken, reißt nicht ab.

© Montage: nordbayern.de Die Kritik an Helmut Nawratil, Vorstandschef der Bezirkskliniken Mittelfranken, reißt nicht ab.

Ein Manager, der ein Unternehmen, das Millionenverluste erwirtschaftet, saniert, es binnen weniger Jahre in die schwarzen Zahlen hievt und nun kaum für möglich gehaltene Millionengewinne vorweisen kann, darf als erfolgreich eingestuft werden. In der Regel sind die Träger eines Unternehmens dann bemüht, den Manager zu halten; der wiederum will für die erfolgreiche Sanierung mit einem satten Gehaltsaufschlag belohnt werden und bekommt diesen auch – soweit ein im Wirtschaftsleben normaler Vorgang.

Wenn das Unternehmen aber "Bezirkskliniken Mittelfranken" heißt, das sich hauptsächlich um psychisch kranke Menschen kümmert, dessen Träger – der Bezirk Mittelfranken – eine kommunale Verwaltungsbehörde ist, die von einem von Kritikern gerne belächelten Kommunalparlament – dem Bezirkstag – politisch kontrolliert wird, dann kann dies auch für den erfolgreichsten Manager zum Problem werden. Denn eine Sanierung, die so schnell vonstatten geht, könne ja wohl nur auf dem Rücken der Mitarbeiter geschehen, die sich überfordert fühlen von einem Chef, der viel verlangt – und Konsequenzen zieht, wenn es nicht läuft.

Ein Treppenwitz bahnt sich an

So ergeht es seit geraumer Zeit Helmut Nawratil, dem Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken. Er hat das Unternehmen saniert und die Arbeitsplätze damit sicherer gemacht. Dennoch kann es sein, dass die Bezirkspolitiker im Verwaltungsrat ihm die Entlastung für das vergangene Geschäftsjahr verweigern. Und ihn unter dem Druck andauernder anonymer Kritik womöglich sogar loswerden wollen.

Ein bemerkenswerter Ansbacher Treppenwitz bahnt sich an.

13 Kommentare