Geleaktes Memo

Hat Putin Krebs? Brisantes Dokument berichtet über Chemotherapie-Termin im März

Manuel Kugler

Redaktion Politik und Wirtschaft

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14.4.2023, 09:46 Uhr
70 Jahre alt: Wladimir Putin.

© IMAGO/Gavriil Grigorov, IMAGO/SNA 70 Jahre alt: Wladimir Putin.

Wie aus einem geleakten Geheimdienst-Dokument hervorgehe, habe sich Russlands Staatschef Wladimir Putin am 5. März 2023 einer Chemotherapie unterziehen müssen, berichtet die "Bild". So stünde es in einem Memorandum, das ein US-Geheimdienst an die Verbündeten der "Five Eyes"-Allianz geschickt habe - gemeint ist die Kooperation der Geheimdienste der USA mit denen Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Neuseelands.

Die Information stamme von einem ukrainischen Geheimdienst-Mitarbeiter, der einen Kontakt in Russland habe. Die Nachricht ist mit Vorsicht zu genießen, erschien dem US-Geheimdienst aber wichtig genug, sie an die Verbündeten weiterzuleiten. Zudem ist nicht ausgeschlossen, dass das geleakte Memo nachbearbeitet wurde.

Sprengkraft hat das Dokument aber noch aus einem anderen Grund: Demnach soll der in der Ukraine eingesetzte Generalstabschef Waleri Gerassimow versucht haben, die Abwesenheit Putins während dessen Chemotherapie auszunutzen - und zwar, um mit einer Truppenverlegung den Krieg zu sabotieren, wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.

Bereits vor einem Jahr waren Hinweise auf eine Krebserkrankung des 70-Jährigen publik geworden. 35 Mal habe Putin binnen vier Jahren Besuch von einem Onkologen, also einem Krebsspezialisten, bekommen, berichtete damals die britische "Times" unter Berufung auf das russische Investigativteam "Proekt". Aufgesucht habe der Arzt den Staatschef stets in dessen Residenz in Sotschi am Schwarzen Meer.

In Blut gebadet?

Herausgefunden hatten die Journalisten das, indem sie öffentlich zugängliche Dokumente der russischen Regierung unter die Lupe nahmen. Aus ihnen ging unter anderem hervor, welche Ärzte in Hotels in Sotschi unterkamen, als Putin dort weilte. Die Zahl der Mediziner sei gelegentlich "dramatisch angestiegen".

Ans Licht kamen damals zudem bizarre Details: So soll Putin angeblich eine Affinität zur alternativen Medizin haben - und in Blut gebadet haben, das von abgetrennten Hirschgeweihen gewonnen werde. Dies solle angeblich den Alterungsprozess aufhalten.