Kommentar: Wälder und Allergiker sind Globalisierungsverlierer

16.4.2019, 05:58 Uhr
Zu den gefürchtesten Holzschädlingen gehört der Bockkäfer.

© Germanisches Nationalmuseum Zu den gefürchtesten Holzschädlingen gehört der Bockkäfer.

Wald und Allergiker leiden und das hat viel mit der Globalisierung zu tun. Der asiatische Laubholzbockkäfer, der in Holzpaletten nach Europa kam und jetzt in bayerischen Wäldern Bäume zum Absterben bringt, hat deswegen mehr mit Amazon und Facebook gemeinsam, als man denkt: Genau wie diese Großunternehmen ist er ein Globalisierungsgewinner.

Der bei Kleingärtnern gefürchtete Buchsbaumzünsler reiste in Containern aus Ostasien in unsere Hecken und Allergiker müssen mehr leiden, seit sich hierzulande die Ambrosiapflanze aus Amerika ausbreitet. Ihre Samen steckten zum Beispiel in importiertem Vogelfutter. 

Das alles fehlt in der Bilanz, wenn uns die Globalisierungsprediger in Politik und Wirtschaft wieder mal weismachen wollen, dass der liberalisierte Welthandel ja nur Vorteile brächte. Denn er globalisiert auch den Lebensraum von Schädlingen, auf die heimische Ökosysteme nicht vorbereitet sind.

In die lange Liste der Globalisierungsverlierer müssen wir deswegen auch unsere Wälder eintragen. Und alle, die während der Allergiesaison schlecht Luft kriegen.


Allergiker sollten Kleidung weit weg vom Bett ablegen


 

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