Noch immer zu wenige Geimpfte

Lauterbach schlägt wegen BA.2 Alarm: 200 bis 300 Corona-Todesfälle pro Tag möglich

10.3.2022, 18:29 Uhr
Karl Lauterbach wirbt auch weiter für das Impfen.

© IMAGO/Political-Moments Karl Lauterbach wirbt auch weiter für das Impfen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auch angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen erneut zu mehr Impfungen aufgerufen. Die Lücke sei so groß, "dass wir ohne eine deutliche Verbesserung der Impfbereitschaft und der Impfquoten im Herbst wieder erhebliche Probleme haben werden", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Berlin. Dies zeige auch die jetzt wieder anwachsende Omikron-Welle, die wahrscheinlich größtenteils durch die Untervariante BA.2 getrieben sei. Wenn dies nicht in den Griff komme, würden über viele Wochen hinweg jeden Tag 200 bis 300 Todesfälle zu beklagen sein. "Damit können wir uns nicht abfinden."

Lauterbach kam zum Auftakt einer neuen Impfaktion der Initiative "German Dream", die in Berlin startete. Im Rahmen der Impfkampagne der Bundesregierung soll ein Informationsbus bis April auch nach Halle an der Saale, Jena, Cottbus und Köln fahren, um Impfzögerliche direkt in ihrem Lebensumfeld anzusprechen. Dies sei eine gute und unbürokratische Aktion, sagte der Minister. Auch Menschen mit Migrationshintergrund seien oft impfbereit, Angebote würden dann aber teils nicht in sinnvoller Art und Weise erbracht. Die Vorsitzende von "German Dream", Düzen Tekkal, erläuterte, dass auch mehrsprachige Angebote vorgesehen seien, um Desinformation entgegenzutreten.

Lauterbach sagte: "Initiativen wie diese kommen keinen Tag zu früh." Mit der derzeitigen Pandemie-Situation könne niemand zufrieden sein. Fallzahlen stiegen wieder, es gebe hohe Sterbeziffern, zudem sei zu befürchten, dass Hospitalisierungsquoten wieder hochgingen. Wichtig sei daher auch künftig eine funktionierende Gesetzesgrundlage, die in Corona-Brennpunkten weitergehende Eindämmungsmaßnahmen ermögliche.

Verwandte Themen