Merkels Corona-Plan gekippt? Krach um Winter-Maßnahmen

16.11.2020, 15:50 Uhr

Die erweiterte Maskenpflicht in den Schulen, die etwa auch für Grundschulen gegolten hätte, wurde laut übereinstimmenden Medienberichten schon am Montagmorgen aus der Beschlussvorlage entfernt. Konkrete Maßnahmen sollen erst bei einer weiteren Zusammenkunft am 23. November beschlossen werden. In der Neuauflage des Papiers heißt es lediglich, dass die Offenhaltung von Schulen und Betreuungseinrichtungen im Präsenzunterricht "eine hohe politische Priorität" habe. Konkreter wird die Beschlussvorlage nicht.

Mittlerweile ist laut der Bild-Zeitung aber auch der Plan, dass sich Kinder und Jugendliche nur noch mit einem festen Freund oder einer Freundin in der Freizeit treffen dürfen, gekippt. In dem Papier findet sich die Idee lediglich als Appell, nicht als konkrete Maßnahme.

Vieles von dem, was Kanzlerin Merkel geplant hatte, bleibt aber bestehen. So soll etwa auf private Feiern bis Weihnachten komplett verzichtet werden, ebenso auf Freizeitaktivitäten und nicht notwendige private Reisen. Risikogruppen - etwa Alte und Kranke - sollen zudem im Dezember vergünstigte FFP2-Masken erhalten.

In der Neufassung der Beschlussvorlage wird ebenso darauf verzichtet, den Bürgern bereits bei Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Husten eine fünf bis siebentägige Quarantäne nahezulegen. Zuletzt hatte etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder einen härteren Kurs während der Pandemie gefordert. Die entscheidende Frage sei nicht, ob die Gegenmaßnahmen wirken, "sondern wie nachhaltig" sie seien. Maßgeblich für den CSU-Chef ist nach wie vor die Sieben-Tage-Inzidenz von 50 - nur dann können Gesundheitsbehörden wieder Infektionsketten nachverfolgen.

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