Neuer Investor legt Nürnbergs Uni-Pläne wieder auf Eis

30.6.2020, 05:37 Uhr
Neuer Investor legt Nürnbergs Uni-Pläne wieder auf Eis

© Foto: Horst Linke

Ein Hamburger Familienkonzern hat dem Freistaat offenbar das Schöller-Areal am Nordwestring vor der Nase weggeschnappt. Das hat gravierende Folgen: Für den dort seit längerem geplanten pädagogischen Uni-Campus muss ein anderer Standort her. Das ebenfalls hier vorgesehene städtische Gymnasium wird wohl nach Nürnberg-Langwasser ausweichen können.

Weil die Bertelsmann-Tochter Prinovis ihren Betrieb dort 2021 aufgeben wird, will die Stadt hier zuschlagen. Über den Kauf des Druckereigrundstücks werde bereits verhandelt, hieß es gestern im Nürnberger Baureferat. Hier favorisierte man den Süden der Stadt ohnehin, weil es für 150 000 Menschen in diesem Bereich bislang nur zwei Gymnasium gebe.

SPD attestiert zweiten Fehlstart

Die Hamburger May & Co-Holding, die bislang vor allem in Norddeutschland in Logistikzentren und Hotels investiert hat, ist neue Besitzerin des fünf Hektar großen Schöller-Grundstücks in verkehrsgünstiger Lage. Mit im Boot sitzt die Nürnberger Alpha-Gruppe (Sebalder Höfe, Augustinerhof), die das Areal mit seinen riesigen Kühllagern gewerblich entwickeln wird.


Nürnberg: Am Schöller-Areal soll künftig studiert werden


Grund genug für die Sozialdemokraten im Nürnberger Rathaus, dem Freistaat einen zweiten Fehlstart beim Kauf eines Uni-Grundstücks in der Stadt zu attestieren. Schon beim Versuch, Teile der Technischen Universität Auf AEG zu installieren, sei der Freistaat gescheitert.

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