Pro-Kommentar: Darum ist die Bon-Pflicht sinnvoll

4.1.2020, 10:08 Uhr

Nennen Sie mich bürokratisch. Kleinkariert ist auch okay. Stimmt ja irgendwie. Denn ich nehme alle Kassenbons meiner Einkäufe mit nach Hause. Wenn ein Bon mal nicht mitgegeben wird, frage ich danach. Denn ich notiere säuberlich all meine Ausgaben und das Wofür und behalte so den Überblick. Blöd nur, wenn man in mehreren Geschäften seine Einkäufe erledigt hat, aber nicht jedes auch einen Bon ausdruckt. Dann muss ich mir die Summe merken. Manchmal klappt das. Manchmal nicht. Seit dem 1. Januar ist das keine Frage mehr. Mir gefällt das.


Bon-Pflicht ist ein Sargnagel für kleine Handwerksbetriebe 


Der Ärger um die happigen Kosten für angeblich nicht manipulierbare Kassensysteme mit Bon-ausgabe ist nachvollziehbar. Aber von Papierschlangen von der Erde bis zum Mond und von Umweltschutz zu reden, trifft es nicht. Mindestens ein Viertel eines Bons ist eh mit Werbung bedruckt. Da könnte man Papier sparen.

Auch verstehe ich nicht, weshalb manche Branche beim Thema Bon-Pflicht so aufheult. Sollte nicht lieber mal gefragt werden, ob denn das Preisgefüge, die öffentlichen Gebühren und Steuersätze in Ordnung sind, wenn möglicherweise aus Existenzsorgen an Finanzamt und Sozialkassen vorbei das Geld fließen muss? Für den "sparsamen" Kunden mag das in Ordnung sein. Der Gewerbetreibende aber wird kriminell.

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