Wahlkampf-Tour

Söder im Max-Morlock-Stadion: Wahl der Freien Wähler wäre "verschenkte Stimme"

8.9.2021, 19:32 Uhr

In der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes gab Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heute ein Heimspiel. Im Max-Morlock-Stadium wirbt der CSU-Chef im Vorfeld des CSU-Parteitags in Nürnberg am Freitag und Samstag um die Gunst der Wähler.

In der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes gibt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heute ein Heimspiel in Nürnberg.

In der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes gibt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heute ein Heimspiel in Nürnberg. © Roland Fengler, NNZ

Gemeinsam mit dem CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Alexander Dobrindt, will er den Stimmungsumschwung herbeiführen. Dem jüngsten BR-Bayerntrend zufolge würden nur 28 Prozent der Wählern im Freistaat den Christsozialen ihre Stimme geben.

"Der Trend im Moment ist nicht gut. Aber die Aufgabe ist jetzt, diesen Trend zu drehen", so Söder. Ein Linksruck würde "für Millionen von Menschen eine Verschlechterung bedeuten". Deutschland sei durch die jüngsten Krisen im Vergleich mit andern gut gekommen, das habe man auch einer "großartigen und starken Bundeskanzlerin" zu verdanken, man schulde Angela Merkel "Dank und Respekt".

In der Corona-Pandemie ("eine Herausforderung, die ich nicht für möglich gehalten hätte"), habe man schwere Entscheidungen treffen müssen, so Söder. Er erwarte kein Lob, lasse sich aber auch nicht verunglimpfen. Klar sei, dass das Impfen "die zentrale Hoffnung und Chance sei". "Anstatt das Impfen zu diskreditieren, sollten wir stolz und dankbar sein, in einer solchen Krise so schnell ein so wirksames Mittel gefunden zu haben." Er diskutiere gern, aber nicht mit Menschen, die Hass, Aggression oder gar antisemitische Vorbehalte säen. "Mit allen, die verunsichert sind, spreche ich gerne."

"Kein Lockdown, keine Impfpflicht"

Er betonte abermals, dass es keinen Lockdown und keine Impfpflicht geben werde. "Aber wer sich nicht impfen lassen will, kann nicht erwarten, dass der Steuerzahler die Kosten für die Tests übernehmen wird."

Er sieht sich als Vertreter des Mittelstandes, als "Anwalt der Leberkäs-Etage." Die Politik der Grünen hält er für "realitätsfern", "Klimaschutz dürfe nicht nur eine Möglichkeit für Besserverdienende sein".

Er persönlich sei auch "genervt von der Erziehungsattitüde der Grünen", etwa bei den Genderregeln. "Müssen wir wirklich statt von Muttermilch künftig von Elternmilch sprechen? Müssen Studenten schlechtere Noten bekommen, weil sie das Gendersternchen vergessen haben? Ich meine Nein."

FW? "Eine absolut verschenkte Stimme"

Und ja, er lobe auch Armin Laschet. Er selbst habe sein Angebot gemacht, "diesem Land zu dienen". Olaf Scholz sei "sicher ein erfahrener Minister", "aber schauen Sie sich sein Team an!", so Söder. "Ein Herr Kühnert, der BMW enteignen wollte?" An solchen Zitaten müsse er sich messen lassen können. "Meine Wahl ist eindeutig. Für Armin Laschet - und gegen ein Linksbündnis."

Überraschend deutlich wird er auch beim eigenen Koalitionspartner: "Eine absolut verschenkte Stimme, an die Freien Wähler zu denken. Wer sie wählt, zieht Bayern eine Stimme ab." Und er fügt hinzu: "Allen Freien Wähler-Funktionären empfehle ich: Freie Wähler durchstreichen, CSU drüberkleben, wir machen das für euch."

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