Haltbarer Blütensaft

Wird Honig schlecht?

Elias Thiel

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4.12.2023, 08:37 Uhr
Honig ist beliebt, zum Beispiel als süßer Brotaufstrich. Aber kann Honig schlecht werden?

© IMAGO / imagebroker Honig ist beliebt, zum Beispiel als süßer Brotaufstrich. Aber kann Honig schlecht werden?

In diesem Artikel:

Wenn Honig längere Zeit stehen gelassen wird und man ihn dann das nächste Mal verwenden möchte, ist Unsicherheit vorprogrammiert. Viele stellen sich die Frage: "Honig kann doch gar nicht schlecht werden, oder etwa doch?". In diesem Artikel gibt es die Antwort.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Honig beträgt in der Regel zwei Jahre. Doch je nach Lagerung kann er länger haltbar bleiben oder auch schneller verderben.

"Honig kann doch gar nicht schlecht werden" - Die weitverbreitete Annahme beruht auf der Tatsache, dass Honig aufgrund des hohen Zucker- und des niedrigen Wassergehalts nicht anfällig für schädliche Keime ist.

Dennoch ist es wichtig, das Honigglas immer gut verschlossen zu halten. Denn Honig kann schlecht werden, da dieser sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. Dabei handelt es sich um eine hygroskopische Eigenschaft, sodass der Honig Feuchtigkeit aus der Luft ziehen kann und unter ungünstigen Bedingungen gärt.

Honig ist zudem äußerst lichtempfindlich. Wenn er nicht an einem dunklen Ort aufbewahrt wird, können die antibakteriellen Eigenschaften im Laufe der Zeit beeinträchtigt werden. Dieser Prozess dauert jedoch in der Regel Monate oder sogar Jahre.

Eine Erwärmung des Honigs über 35 Grad Celsius kann zudem das Aroma des Honigs beeinträchtigen. Darüber hinaus verlieren enthaltene Vitamine, Enzyme und Kohlenhydrate ab 40 Grad Celsius ihre Wirkung. Mit steigenden Temperaturen besteht auch die Gefahr, dass sich der Honig leicht entmischt. Dies beeinflusst zwar die Qualität nicht negativ, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit einer Gärung, da der Wassergehalt im flüssigen Anteil relativ hoch ist.

Auch wenn viele glauben, dass sich bei Honig die Haltbarkeit im Kühlschrank verbessert, ist er dort nicht gut aufgehoben. Im Kühlschrank kann Honig kristallisieren, was die Konsistenz beeinflusst. Außerdem kann Licht die im Honig enthaltenen Enzyme und Vitamine zerstören.

Anzeichen für vergorenen Honig sind Schaum oder kleine Bläschen an der Oberfläche. Ein süßer und dann säuerlicher Geruch ist ebenfalls ein Hinweis auf Gärung. Ferner ist ein nach außen gewölbter Deckel, wenn das Glas verschlossen ist, Indikator, dass etwas mit dem Honig nicht stimmt. Weiße Stellen auf dem Honig haben übrigens nichts mit Schimmel zu tun, stattdessen handelt es sich um sogenannte "Blütenbildung". Sie gilt als Qualitätsmerkmal.

Nun stellt sich die Frage "Wie lange ist Honig haltbar?" In Deutschland wird die Mindesthaltbarkeit von Honig in der Regel auf zwei Jahre nach dem Abfülldatum angegeben. Wenn Honig jedoch optimal gelagert und erst später geöffnet wird, kann er in der Regel mehrere Jahre lang haltbar sein. Mit den richtigen Maßnahmen kann man nun verhindern, dass der Honig verdirbt und lange Zeit genießbar bleibt.

Das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich ein recht eng gefasster Richtwert, innerhalb dessen der Hersteller die einwandfreie Qualität des Produkts gewährleistet. Nachdem der Honig geöffnet wurde, sollte man ihn innerhalb eines Jahres verzehren.

In den meisten Fällen kann abgelaufener Honig immer noch verzehrt werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Honig bezieht sich oftmals auf die Zeit, in welcher der Hersteller die Qualität und Konsistenz des Honigs garantieren kann. Der Honig bleibt jedoch in der Regel lange Zeit essbar, auch nach Ablauf dieses Datums. Solange er gut verschlossen, richtig gelagert wurde und keine Anzeichen von Verderb, Gärung oder Schimmelbildung aufweist, ist der Honig wahrscheinlich noch genießbar.

Schlechter Honig hat meist einen unangenehmen, säuerlichen oder fermentierten Geschmack. Dieser weist häufig auch eine untypische Textur auf, wie zum Beispiel durch Kristall- oder Klumpenbildung. Der Geruch ist nun eher säuerlich und unangenehm.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Honig schimmelt, ist sehr gering. Aufgrund des niedrigen Wasser- und des hohen Zuckergehalts bietet er keinen guten Nährboden für die meisten Schimmelarten. Die antibakteriellen Eigenschaften von Honig tragen ebenfalls dazu bei, das Wachstum von Mikroorganismen zu hemmen. In der Regel schimmelt Honig nicht, solange er gut verschlossen und richtig gelagert wird. Falls Honig jedoch mit Wasser oder anderen feuchten Substanzen vermischt wird, kann dies die Wahrscheinlichkeit einer Schimmelbildung erhöhen.

Honig sollte an einem trockenen und vor Licht geschützten Ort aufbewahrt werden. Gleichzeitig sollte Honig nicht in der Nähe des Herdes oder Backofens stehen, da die beim Kochen entstehenden Dämpfe Feuchtigkeit in den Honig transportieren können.

Wenn man den Honig längere Zeit verschlossen lagern möchte, eignet sich ein trockener Kellerraum. Dieser ist in der Regel auch etwas kühler.

Damit der Honig möglichst lange haltbar bleibt, sollte dieser immer wieder schnell verschlossen werden. Wer Honig auf dem Frühstückstisch haben möchte, sollte diesen lieber in eine kleine Schale umfüllen. Zudem sollte man immer sauberes Besteck benutzen.