Vollkorn heißt nicht gesund

Ernährungsexpertin warnt eindringlich vor zu viel Toast-Konsum: Was dahinter steckt

Johanna Michel

Online-Redaktion

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23.2.2023, 13:54 Uhr
Toastbrot zählt nicht zu den gesündesten Brotsorten. Aber gibt es eine unter den Toastsorten eine Variante, die gesünder ist? (Symbolbild)

© pixabay Toastbrot zählt nicht zu den gesündesten Brotsorten. Aber gibt es eine unter den Toastsorten eine Variante, die gesünder ist? (Symbolbild)

Quadratisch, kross und gut aufzubewahren - Toast steht beim Brotkauf mittlerweile an erster Stelle. Allerdings gilt er auch als die ungesündeste Brotsorte. In einer Reportage des NDR wurden die verschiedenen Toast-Sorten, darunter Butter-, Vollkorn-, Dinkel- und Körnertoast, genauer betrachtet.

Der beliebte Buttertoast besteht aus weißem Weizenmehl. Das bedeutet "wenig Ballaststoffe, wenig Vitamine und Mineralstoffe. Das heißt, es ist jetzt nicht die erste Wahl fürs Frühstücksbrot", erklärt Ernährungsexpertin Britta Schautz gegenüber dem NDR. Denn viel mehr als gesunde Inhaltsstoffe, sind beim Buttertoast einfache Kohlenhydrate, ein gewisser Zuckeranteil und "durch die Butter auch noch gesättigte Fettsäuren" enthalten.

265 Kalorien auf 100 Gramm

Vier Scheiben Buttertoast, die insgesamt gerade einmal 100 Gramm ergeben, entsprechen bereits 265 Kalorien. Aber auch die vermeintlich gesündere Variante, der Vollkorntoast, kann mit seinen Inhaltsstoffen nicht unbedingt punkten. Denn: Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kann ein Gebäck erst als Vollkornbrot oder -brötchen bezeichnet werden, wenn mindestens 90 Prozent des Getreides Vollkorn enthalten.

Der Reportage zufolge ist dies bei den meisten Vollkorntoasts aber nicht der Fall. Auf deren Zutatenliste sind meist nur knapp 60 Prozent Vollkornmehl angegeben. "Wenn ich also unbedingt ein Vollkornbrot haben will, dann sollte ich auf die Bezeichnung achten. Die steht meistens auf der Rückseite über der Zutatenliste. Wenn da Vollkorn steht, dann kann ich davon ausgehen: 90 Prozent des Mehls sind Vollkornmehl und das wird auch kontrolliert", erklärt Schautz im Gespräch mit dem NDR. Im Gegensatz zum Buttertoast ist beim Vollkorntoast außerdem ein höherer Fettanteil vermerkt. Laut Schautz handelt es sich dabei aber um "gute Fette", in denen viele mehrfach, aber auch einfach ungesättigte Fettsäuren enthalten sind, die "wir vermehrt zu uns nehmen" sollen.

Noch mehr Fett ist in den Toasts der Körnervariante enthalten. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Leinsamen und Sonnenblumenkernen "bringen noch einige gute Fette, denn es sind Ölsaaten [...] Das ist ein Pluspunkt", schildert Schautz. Aber auch, wenn Körnertoast ein gesundes Image hat, besteht dieser meist aus weißem Mehl. Dennoch ist er "ein bisschen besser als Buttertoast, aber noch lange nicht das beste Brot, was man bekommen kann."

Nutri-Score als Orientierung

Und auch beim Dinkeltoast lohnt sich ein genauer Blick auf die Zutatenliste. Denn dieser ist auch nur wirklich gesünder, wenn er aus Dinkelvollkorn hergestellt wurde. Dann bietet er ähnliche Vorteile wie der normale Vollkorntoast. Für eine erste Orientierung im Supermarkt dient der Nutri-Score - Vollkornprodukte haben in der Regel ein grünes "A".

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