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Kann man eine Lastschrift zurückholen?

Elias Thiel

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Alexandra Amanatidou

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29.4.2024, 04:58 Uhr
Hier erfahren Sie, ob Sie eine genehmigte oder ungenehmigte Lastschrift zurückholen können. 

© IMAGO/imageBROKER/Lilly Hier erfahren Sie, ob Sie eine genehmigte oder ungenehmigte Lastschrift zurückholen können. 

In diesem Artikel:

Sobald sich ein Fehler eingeschlichen hat, gibt es kein Zurück mehr. Oder etwa doch?

Kann man eine Lastschrift kündigen, beziehungsweise widerrufen? Worauf sollte man dabei achten? Und wie hoch sind die Kosten für eine Lastschriftrückgabe? Alle Antworten rund um das Thema "Lastschrift zurückgeben" erhalten Sie in diesem Artikel.

Was bedeutet Lastschrift zurückgeben?

Die Lastschriftrückgabe bezieht sich auf den Vorgang, bei dem eine bereits autorisierte Lastschrift-Transaktion rückgängig gemacht wird. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, zum Beispiel wenn der Zahlungsempfänger zu viel Geld abgebucht oder der Kontoinhaber die Transaktion nicht autorisiert hat.

Eine Rücklastschrift oder Lastschriftrückgabe erfolgt immer dann, wenn eine Lastschrift aus irgendeinem Grund nicht ausgeführt werden kann.

Weitere Gründe für eine Rücklastschrift:

  • Konto des Zahlungspflichtigen ist nicht gedeckt
  • Falsche Kontoverbindung
  • Das angegebene Konto existiert nicht mehr

Ja, in der Regel lassen sich SEPA-Lastschriften zurückbuchen. Allerdings wird dabei unterschieden, ob es sich um eine ungenehmigte oder genehmigte Lastschrift handelt. Obgleich prinzipiell beide Formen zurückgebucht werden können, unterscheiden sich die Zeiträume für den Widerruf einer Lastschrift.

Achtung: Dies gilt nur für Lastschriften. Wenn man eine Überweisung versehentlich oder fehlerhaft veranlasst hat, unterscheidet sich das Vorgehen. Mehr Informationen finden Sie hier: "Banküberweisung zurückziehen – So funktioniert es".

Nun stellt sich natürlich die Frage "Wie kann man eine Lastschrift zurückbuchen?". Für die Beantwortung der Frage wird im Folgenden zwischen genehmigten und ungenehmigten Lastschriften differenziert.

Genehmigte SEPA-Lastschrift zurückziehen

Wer seine SEPA-Überweisung zurückholen möchte und eine genehmigte Lastschrift hat, kann diese innerhalb von acht Wochen widerrufen. Denn bei einer genehmigten Lastschrift geht es um eine Überweisung, für die der Inhaber des Kontos bereits eine Einzugsermächtigung erteilt hat. Dies wird problemlos im SEPA-Basis-Lastschriftverfahren durchgeführt und erfolgt ohne Angabe von Gründen.

Im besten Fall widerruft man die Lastschrift, wenn das Geld noch gar nicht auf dem belasteten Konto abgebucht oder für den Empfänger gutgeschrieben wurde. Infolgedessen muss sich die Bank des Kontoinhabers auch gar nicht erst mit der Bank des Empfängers auseinandersetzen.

Wann ist eine Rückbuchung wieder auf dem Konto?

Bis die Überweisung zwischen zwei Kreditinstituten erfolgreich abgewickelt ist, muss man mit circa drei bis 24 Stunden rechnen. Erfolgt die Transaktion innerhalb einer Bank, ist dies weniger aufwändig und geschieht in der Regel in Echtzeit.

Ungenehmigte Lastschriften zurückbuchen

Ungenehmigte Lastschriften bezeichnen Überweisungen, die zuvor nicht durch den Kontoinhaber erlaubt wurden. Es handelt sich also um nicht berechtigte oder illegale Abbuchungen.

Diese widerrechtliche Lastschrift kann bis zu 13 Monate später zurückgebucht werden. Nach 13 Monaten hat man auf einer Rückerstattung keinen Anspruch mehr. Es sei denn, die Bank hat innerhalb eines Monats nach der illegalen Abbuchung den Kunden nicht informiert, zum Beispiel durch Kontoauszüge.

Man selbst kann durch einen Anruf, eine E-Mail oder auch ein persönliches Gespräch in der Bankfiliale die Rückerstattung initiieren.

In Deutschland liegt die Frist normalerweise bei acht Wochen bei genehmigten Lastschriften, nachdem die Belastung auf dem Kontoauszug angezeigt wurde. Bei nicht genehmigten, also illegalen Lastschriften ist die Frist 13 Monate.

Wer sein SEPA-Mandat zurückziehen möchte, muss mit keinen weiteren Kosten rechnen.

Nach Informationen der Finanzzeitung "Handelsblatt" können Bankgebühren anfallen, die prinzipiell der Verursacher (der Rückgabe) trägt. Beispielsweise ist der Gläubiger schuld, wenn er kein Mandat besaß oder zum Beispiel zu viel oder zu oft abgebucht hat.

Die Gebühren variieren allerdings von Bank zu Bank.

Was ist eine Einzugsermächtigung?

Hierbei erteilt ein Kontoinhaber einem Vertragspartner das Recht in Form einer Vollmacht. Somit kann der Vertragspartner selbständig eine Zahlung vom Konto tätigen. Neben einmaligen Zahlungen gilt dies auch für mehrfache Zahlungen.

Um die Einzugsermächtigung zu widerrufen, benötigt man zunächst ein Schreiben an den Vertragspartner.

Eine zeitliche Begrenzung oder allgemeine Kündigungsfrist gibt es bei einer Einzugsermächtigung nicht. Daher sollte lediglich das Datum der nächsten Zahlung berücksichtigt werden, wenn man diese nicht mehr vollziehen möchte. Sollte allerdings in drei Jahren keine Überweisung getätigt werden, verfällt die Vollmacht automatisch.

Mit dem Widerruf der Einzugsermächtigung wird nicht der eigentliche Vertrag gekündigt, sodass die geschuldeten Beträge auch danach weiterhin gezahlt werden müssen. Wer regelmäßig Überweisungen tätigen muss, sollte lieber einen Dauerauftrag einrichten, den man jederzeit wieder kündigen kann.

Sollte nach der Kündigung der Einzugsermächtigung immer noch Geld vom Konto abgebucht werden, kann man dies als ungenehmigte Lastschrift zurückfordern.