Digital auf dem Vormarsch

Laut Studie: Diese Berufe könnten bald aussterben

16.8.2022, 06:00 Uhr
Arbeitslosigkeit steht meist im direkten Zusammenhang mit Armut. Müssen viele Deutsche bald um ihr Vermögen bangen?

© IMAGO/Sascha Steinach Arbeitslosigkeit steht meist im direkten Zusammenhang mit Armut. Müssen viele Deutsche bald um ihr Vermögen bangen?

Schon jetzt gehen die Arbeiterzahlen in vielen Berufsgruppen zurück. Dafür ist unter anderem der fortlaufende Prozess der Digitalisierung verantwortlich, wodurch viele Berufsfelder digital, vernetzt und automatisiert werden.

Eine Studie der University of Oxford sprach von 47 Prozent aller Jobs, die in den nächsten zwei Jahrzehnten verschwinden könnten. Ein paar bestimmte Berufsfelder sind davon stärker betroffen als andere.

Straßenverkehr bald autonom?

Schon heute sind (teilweise) selbst fahrende Autos im Straßenverkehr zu finden. Da angenommen werden kann, dass sich die Technologie in den kommenden Jahren noch weiter entwickelt, sind viele Berufe, bei denen ein menschlicher Fahrer involviert ist, in Zukunft womöglich überflüssig.

Dazu gehören neben Taxifahrern natürlich auch Bus- und LKW-Fahrer. Zugführer wären ebenso betroffen. Bei den Letztgenannten sind große Teile des Berufsalltags sogar schon automatisiert.

Die weitere Entwicklung des autonomen Fahrens bleibt natürlich abzuwarten, wobei die Entwicklung in den letzten Jahren bereits einen Vorgeschmack auf noch kommende Verbesserungen geben dürfte.

Jobwechsel wegen Materialienwechsel?

Auch ein Wechsel der Materialien eines Produkts könnte bestimmten Berufsgruppen ihre Jobs kosten. So wird Papier für Tickets oder Zeitungen immer weniger genutzt, da die digitalen Alternativen einfacher zu bedienen und günstiger in der Herstellung sind. Das Smartphone kann viele Funktionen heute schon problemlos übernehmen. Neben der Papier-Branche wären auch Drucker- und Toner-Jobs betroffen.

Auch Banken könnten, so wie wir sie heute kennen, bald von der Bildfläche verschwunden sein. Durch den Anstieg der EC-Karten-Zahlungen und des Online-Bankings, könnte das Abheben von Bargeld bald nicht mehr nötig sein. Das Online-Banking übernimmt zudem heute schon viele Aufgaben von Bankangestellten. Wie sich die Beratung von Kunden in Zukunft entwickelt, bleibt aber abzuwarten.

Niedergang des Handwerks?

Auch wenn ein grundsätzliches Wegsterben handwerklicher Berufe unwahrscheinlich ist, könnten zukünftig viele Aufgabenbereiche automatisiert werden. Dadurch würden die Berufe zwar grundsätzlich erhalten bleiben, die Anzahl an Berufstätigen dürfte in diesen Sparten aber deutlich zurückgehen.

So ist in der Textil- und Nahrungsmittelproduktion ein Großteil der Abläufe jetzt schon automatisiert. Auch größere Materialhersteller, wie etwa von Autoteilen, setzen schon sehr lange auf maschinelle Produktion. Dieser Trend wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stand jetzt mit Sicherheit zunehmen. Altehrwürdige Berufe wie der des Schmieds oder des Schneiders sind daher, bis auf wenige Ausnahmen, kaum mehr anzutreffen.

Grund zur Angst?

Natürlich stellen diese Prognosen viele Menschen vor harte Entscheidungen. Gerade Berufseinsteiger sollten mit Blick auf die Langlebigkeit eines Berufes doppelt prüfen, ob ein Berufsfeld zukunftsträchtig ist.

Zur Überprüfung der Langlebigkeit eines Berufsfeldes hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) den sogenannten "Job-Futuromat" ins Leben gerufen. Mithilfe eines kostenlosen Tests auf der entsprechenden Internetseite kann Jedermann für seinen Job die Gefahren durch Digitalisierung berechnen lassen.

8 Kommentare