Autofahrer aufgepasst

Nebelscheinwerfer: Wie macht man sie an - und wann droht ein Bußgeld?

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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18.10.2022, 11:13 Uhr
Bei Nebel gilt: Nebelscheinwerfer an, Fernlicht aus. 

© Sebastian Gollnow/dpa Bei Nebel gilt: Nebelscheinwerfer an, Fernlicht aus. 

Dem goldenen Oktobertagen folgen unweigerlich diesig graue Novembertage. Um auch in besonders nebeligen Nächten sicher ans Ziel zu kommen, gibt es den Nebelscheinwerfer. Doch wo ist der eigentlich und wann genau sollten Autofahrer ihn anschalten? Wolfgang Lieberth vom ADAC Nordbayern gibt Antworten.

Nebel ist besonders dann gefährlich, wenn er plötzlich auftritt und den Fahrer überrascht, erklärt Lieberth. Das komme in den kalten Monaten besonders oft vor. "Andere Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse sind kaum noch zu erkennen, die Unfallgefahr steigt", sagt der Experte.

Nebelscheinwerfer streut das Licht

Um den Weg durch die trübe Suppe unbeschadet zu überstehen, sollten Autofahrer den Nebelscheinwerfer einschalten, empfiehlt Lieberth. Der verhilft dem Fahrer zu einem besseren Überblick, übrigens auch bei Schnee und Regen. Denn: "Nebelscheinwerfer streuen das Licht flach über die Straße und leuchten sie so besser aus." Einschalten kann der Fahrer den Scheinwerfer entweder zusätzlich oder statt des Abblendlichts. Aber unbedingt immer händisch, denn "auch die modernste Lichtautomatik kann Nebel oder diesiges Wetter in der Regel nicht erkennen".

Wolfgang Lieberth ist Verkehrsexperte beim ADAC-Nordbayern.

Wolfgang Lieberth ist Verkehrsexperte beim ADAC-Nordbayern. © ADAC Nordbayern

Zusätzlich zum Nebelscheinwerfer gibt es die Nebelschlussleuchte. Die ist hinten und sorgt dafür, dass man von nachfolgenden Fahrzeugen besser gesehen wird.

Allerdings ist nicht jedes Auto mit den Nebelleuchten ausgestattet. "Nebelschlussleuchte ist für Autos, die seit 1991 zugelassen wurden, verpflichtend vorgeschrieben", für Nebelscheinwerfer gibt es gar keine Pflicht. Wenn Autos trotzdem mit den Nebellampen ausgestattet sind, "erfolgt die Aktivierung meist über das Bedienfeld für die Beleuchtung links vom Lenkrad", sagt Lieberth. Entweder per Knopf oder per Schalter.

Nebelscheinwerfer auch innerorts?

Wenn der Fahrer schlechte Sicht auf die Häuserreihen hat, darf er auch innerorts Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten anschalten, erklärt Lieberth: "Die Nebelschlussleuchte allerdings nur bei einer Sichtweite unter 50 Metern, da ansonsten der nachfolgende Verkehr geblendet wird." Sobald sich die Sichtverhältnisse wieder bessern, sollte der Fahrer das Licht wieder ausschalten. Wer den Scheinwerfer trotz guter Sicht anlässt, "muss mit einem Bußgeld in Höhe von 20 Euro rechnen".

Übrigens: Wer keinen Nebelscheinwerfer hat, sollte bei schlechter Sicht nicht einfach das Fernlicht anknipsen. Das leuchtet die Straße zwar normalerweise weit aus, bei Nebel blendet es aber gewaltig. "Der Grund dafür ist die Reflektion der vielen kleinen Wassertröpfchen, die im Nebel enthalten sind", erklärt Lieberth.

Abseits des richtigen Lichts empfiehlt der Experte bei Nebel: "vorsichtiges Fahren mit ausreichend Abstand und Bremsbereitschaft". Kann der Fahrer nicht weiter als 50 Meter sehen, gilt die Faustformel: "Mindestabstand in Metern ist gleich Geschwindigkeit in Kilometer pro Stunde. Das heißt, bei Tempo 50 sollte man mindestens 50 Meter Abstand zum Vordermann halten."

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