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Toyota Prius: So kommt die neue Generation

Ulla Ellmer

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17.11.2022, 09:15 Uhr
Klingt gefährlich: Toyota spricht von einer "Hammerhai"-Front.

© Hersteller Klingt gefährlich: Toyota spricht von einer "Hammerhai"-Front.

Zu sagen, dass Toyota mit dem Prius Automobilgeschichte geschrieben hat, ist wohl keine Übertreibung. Als die erste Generation vor nunmehr 25 Jahren auf den Markt kam, wusste kaum jemand, was das war: Hybridantrieb – bitte wie?

Die Unkenntnis währte nicht lange. Toyotas Marketingstrategen sorgten dafür, dass sich schon bald die Reichen und Schönen Hollywoods mit dem teilelektrifizierten Fahrzeug sehen ließen. Eine Win-Win-Situation, die sowohl die Stars als auch die Marke selbst in ein publikumswirksam grünes Scheinwerferlicht hüllte. Dass der leicht skurril geformte Prius keine eine Schönheit war, störte dabei nicht, sondern erhöhte nur den Wiedererkennungswert. Als nächstes entdeckten die Taxifahrer ihr Herz für den sparsamen Japaner. Das erhöhte den Bekanntheitsgrad um ein weiteres. Auch in der deutschen Politszene: Unvergessen der Aufruf „Leute, kauft Toyota!“, mit dem sich die damalige Grünen-Fraktionschef Renate Künast im Jahr 2007 einigen Ärger am Automobilstandort Deutschland einhandelte.

Inzwischen ist Hybridantrieb mit und ohne Stecker längst herstellerübergreifender Standard. Seinen einstigen Pionier auf dem Gebiet hat Toyota in diesem Sommer schon aus dem Programm genommen. Doch übers Jahr kommt er wieder – in neuer und fünfter Generation. Vorgestellt wurde sie jetzt zeitgleich in Japan und auf der Autoshow von Los Angeles.

Quer übers Heck zieht sich ein Leuchtenband.

Quer übers Heck zieht sich ein Leuchtenband. © Hersteller

Ein hässliches Entlein ist der Prius nun nicht mehr, auch wenn die typische und aerodynamisch schlicht günstige Keilform in ihren Grundzügen erhalten blieb. Die Designer haben sie aber zu coupéhaftem Schick verfeinert, zudem strichen sie die Länge um 4,6 Zentimeter auf 4,60 Meter zusammen. Dem Platzangebot tut das insofern nicht weh, als sich der Radstand gleichzeitig um fünf Zentimeter streckt.

Immer mit Stecker

Technisch steigt der Prius V auf eine andere Plattform als der Vorgänger um, konkret handelt es sich dabei um die zweite Generation der sogenannten Toyota New Global Architecture (TNGA). Den steckerlosen Vollhybrid von einst gibt es nicht mehr; der neue Prius kommt ausschließlich als Plug-in-Hybrid mit extern aufladbarer Batterie nach Deutschland. Dabei kooperieren an der Vorderachse ein Zweiliter-Benziner mit 111 kW/151 PS und ein 120 kW/163 PS starker Elektromotor, gemeinsam erzeugen sie eine Systemleistung von stattlichen 164 kW/223 PS.

Die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterie unter der Rückbank wächst auf 13,6 kWh. Damit, sagt Toyota, verdopple sich im Vorgängervergleich die elektrische Reichweite; eine Aussage, die auf 80 bis 100 Kilometer schließen lässt. Strom bezieht der neue Prius nicht nur übers Ladekabel, sondern auch aus einem optionalen Solardach. Unter idealen – also sehr sonnigen – Bedingungen sollen sich so 1250 Kilometer kostenloser Reichweite pro Jahr ergeben.

Die beiden Bildschirme wurden nicht in den Armaturenträger integriert, sondern aufgesetzt.

Die beiden Bildschirme wurden nicht in den Armaturenträger integriert, sondern aufgesetzt. © Hersteller

Das Cockpit zeigt die inzwischen obligatorische Kombination aus digitalem Fahrerinstrumentarium und Touchscreen. Die Klimafunktionen werden über klassische Bedienelemente angesteuert. Und die beleuchtete Instrumententafel macht mittels Farbwechsel auf Gefahren aufmerksam, die von den Assistenzsystemen detektiert wurden.

Nicht vollelektrisch

Über Fahrleistungen und Preise lässt Toyota noch nichts verlauten. Sicher ist indes, dass es keinen vollelektrischen Prius geben wird - die Rolle des reinen Elektrikers spielt mit dem bZ4X (einen Fahrbericht lesen Sie hier) ein anderer.

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