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Kosten enorm gestiegen: So sparen Sie trotzdem beim nächsten Urlaub

Alexander Aulila

Online-Redaktion

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29.4.2022, 10:07 Uhr
Strand, Städtetrip, Auszeit in den Bergen? Wir verraten, wie Sie im Sommerurlaub sparen können.

© Dmitry Rukhlenko, NN Strand, Städtetrip, Auszeit in den Bergen? Wir verraten, wie Sie im Sommerurlaub sparen können.

Ob Reise ans Meer, Erholung in den Bergen oder Städtetrip: Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm kommt die Lust aufs Reisen zurück. Nach zwei von der Corona-Pandemie geprägten Jahren und vielen damit verbundenen Einschränkungen steht Urlauberinnen und Urlaubern nun vielerorts die Tür wieder offen. In einige Länder kann man nun sogar ohne Impf- oder Genesennachweis einreisen, andernorts entfällt die vorher obligatorische Quarantäne. Doch wer sich gerade nach einem Sommerurlaub umsieht, wird schnell feststellen: Die Nachfrage ist hoch - und die Preise sind es erst recht.

Nicht nur die Pandemie, sondern auch der Krieg gegen die Ukraine treiben derzeit nämlich die Preise nach oben. Kraftstoffe für Bus, Bahn, Flieger und Co. werden teurer, Energie- und Lebensmittelkosten für Hotels ebenso. Und weil viele Autoverleiher ihre Flotten in der Coronakrise verkleinert haben, herrscht nun auch ein Mangel an Mietwagen. Wir blicken auf die einzelnen Bereiche und verraten, wo Sie sparen können.

Preisvergleich beim Fliegen lohnt sich

Die Pandemie hat die Fluggesellschaften hart getroffen. Viele Airlines mussten ihre Flotten verkleinern und beim Personal einsparen. Den Betrieb wieder hochzufahren, ist keine leichte Aufgabe - und dauert. Der Deutsche Reiseverband (DRV) warnt, dass höhere Preise beim Reisen nicht auszuschließen seien. Nicht zuletzt durch den Krieg gegen die Ukraine haben auch Kerosinpreise stark angezogen, große Airlines wie die Lufthansa verlangen deshalb schon jetzt mehr Geld für die Flüge.

Grundsätzlich gilt: Vergleichen Sie über einen längeren Zeitraum, wie viel Ihr Wunschflug kosten soll. Dafür eignen sich Portale wie Kayak oder momondo, die auch vom Ratgeberportal finanztip.de empfohlen werden. Außerdem lohnt sich ein Blick auf die Flugsuchmaschine von Google, Google Flights: Dort können Sie sich täglich per E-Mail über ihre Wunschverbindung informieren lassen - und sehen sofort, wenn ein Preis steigt oder fällt. Sparfüchse wissen: Zum Wochenende hin werden Flüge in der Regel teurer, schauen Sie sich also bewusst über einen längeren Zeitraum um.

Pauschalangebote[ sind für Urlauberinnen und Urlauber gut, die rundum versichert und umsorgt sein wollen. Sie geben dafür aber viel Flexibilität auf. Noch ist unklar, wie hier die Preise von den Veranstaltern erhöht werden, eine Verteuerung ist aber sicher. Einzelne Bausteine zu buchen, war schon früher nicht zwingend billiger, denn Pauschalreiseveranstalter bekommen wegen großer Kontingente oft sehr gute Preise. Ein Vergleich der Schnäppchen-Plattform MyDealz hat aber ergeben, dass Pauschalreisen vor der Pandemie im Schnitt 6,1 Prozent teurer waren als separat gebuchte Flüge und Hotels. Hier sollten Sie also abwarten und vergleichen.

Hotels: Je mehr Ausstattung, desto teurer

Das wird viele nicht überraschen, ist aber jetzt ein noch größerer Faktor als zuvor: Je mehr das Hotel an Annehmlichkeiten anbietet, desto teurer wird es im Hinblick auf gestiegene Energiekosten auch. Hat das Wunschhotel eine Sauna, Klimaanlagen auf den Zimmern oder einen Whirlpool? Diese zu betreiben ist für die Hotels jetzt deutlich teurer als vor der Pandemie - und diese Kosten werden an die Gäste weitergegeben.

Auch Frühstücksbuffets, Halb- oder Vollpension führen für Urlauberinnen und Urlauber zu Mehrkosten, wie auch der Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga in Bayern, Thomas Geppert, erklärt: "Preisanpassungen im Gastgewerbe werden dieses Jahr unumgänglich sein", betont Geppert und führt als Grund neben höheren Energiekosten auch steigende Personalkosten an.

3- und 4-Sterne-Hotels teils deutlich teurer

Einer Analyse des Vergleichsportals idealo zufolge sind im Ausland vor allem 3- und 4-Sterne-Hotels deutlich teurer geworden. In Griechenland zahlen Gäste fast 50 Prozent mehr für eine 4-Sterne-Unterkunft als noch vor der Pandemie, in Italien sind es bei gleicher Hotelklasse 43 Prozent mehr. In Kroatien liegen die Preise für 3-Sterne-Unterkünfte 57 Prozent höher als vor der Pandemie, bei 5-Sterne-Hotels sind es sogar 67 Prozent.

Um das Beste aus der Situation herauszuholen, sollten Urlauberinnen und Urlauber nur das buchen, was sie auch wirklich nutzen. Wer Sauna oder Spa-Bereich gar nicht nutzt, schläft unter Umständen in einer günstigeren Hotel-Kategorie und vermisst dabei trotzdem nichts. Bei den Reisedaten flexibel zu sein lohnt sich indes gleich doppelt: Sowohl bei Flügen als auch bei Übernachtungen lässt sich so noch etwas mehr sparen. Bei Hotels sind beispielsweise Übernachtungen von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag besonders gefragt - reisen Sie allerdings an einem Montag oder Dienstag an, sehen die Preise für die Nacht in vielen Fällen schon freundlicher aus.

Vergleichsportale wie Booking.com oder Hotels.com können zwar dabei helfen, einen guten Überblick über die Angebote zu bekommen, sind aber nicht zwingend am günstigsten. Häufig haben Hotels eigene Homepages mit ähnlich guten Angeboten - oder Sie rufen einfach direkt beim Hotel an und fragen, ob ein ähnlicher Preis wie bei den Vergleichsportalen möglich ist. Nicht selten gehen Hotels darauf ein, schließlich sparen sie sich dabei die Provision, die sie sonst für die Vermittlung bezahlen müssten.

Mietwagen: Schlecht verfügbar und teuer

Fans von Rundreisen müssen diesen Sommer ganz stark sein, denn insbesondere im EU-Ausland sind Mietwagen nur schwer zu bekommen - und wenn, dann zu teils horrenden Preisen. In der Coronakrise haben Vermieter zahlreiche Fahrzeuge verkauft, wegen Ausfällen in der Produktion oder längeren Lieferketten kommt kaum Nachschub. Wer aktuell einen Mietwagen buchen will, muss zwischen 20 und 80 Prozent mehr bezahlen als vor der Pandemie, erklärt reise.de - in der Spitze seien für die beliebten Urlaubsziele Italien und Spanien sogar bis zu 150 Prozent Mehrkosten möglich. Und in den USA und Kanada haben sich die Preise seit 2019 sogar fast verdoppelt.

Der beste Weg, einen Mietwagen zum Bestpreis zu buchen, ist tatsächlich über die Vergleichsportale. Sie bieten häufig Versicherungspakete an, die deutlich attraktiver sind als die, die direkt bei den Vermietern zu haben sind. War es vor der Pandemie noch clever, den Mietwagen möglichst kurz vor Reiseantritt zu buchen, hat sich das inzwischen geändert: Wenn Sie einen bestimmten Fahrzeugtypen benötigen, beispielsweise einen geräumigen Kombi oder SUV für die ganze Familie, sollten Sie vorzeitig buchen.

Es lohnt sich aber, dabei auf Angebote zu setzen, die sich kostenlos stornieren lassen - falls der Preis fürs Wunschfahrzeug bis zum Reiseantritt doch noch fällt, können Sie entweder umbuchen oder neu buchen. Das Vergleichsportal vergleich.org empfiehlt hier insbesondere die Vermittler billiger-mietwagen.de und mietwagen-check.de als Vergleichssieger respektive Preis-Leistungs-Sieger.

Doch nicht überall sind die Mietwagenpreise so hoch: In Österreich, Kroatien oder Portugal sind die Preise seit 2019 reise.de zufolge sogar gesunken, aktuell sei eine Ersparnis von acht bis 19 Prozent möglich. Auch hier droht aber schon bald ein Preisanstieg.

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