Echtes Abenteuer statt viel Komfort

Skiurlaub geht auch billig: Das sind die besten Campingplätze in Europas Skigebieten

16.2.2023, 13:25 Uhr

Wintercamping auf dem Platz Lärchwiese in Südtirol. © Matthias Niese

Die Liftkartenpreise steigen von Jahr zu Jahr - und auch für ein paar Nächte im Hotel müssen Wintersportfans immer tiefer in die Taschen greifen - die Preise sind hier geradezu explodiert. Der Ukraine-Krieg und die Energiepreise lassen die Preise in den Wintersportorten in exorbitante Höhen steigen.

"Können wir uns noch einen Skiurlaub im Winter leisten?" Denken sich immer mehr Normalverdienende. "Ja" lautet unsere Antwort. Wenn man eben ein paar Abstriche macht - und das teure Hotel beispielsweise gegen einen Campingplatz eintauscht. Denn Camping - ob im Zelt oder Wohnwagen oder Wohnmobil geht mit der richtigen Ausstattung auch im Winter, und die Plätze haben zum Teil kräftig nachgerüstet.

CamperDays, eine Buchungsplattform für Camper, hat die besten Campingplätze in europäischen Skigebieten gesucht und 330 Wintercampingplätze hinsichtlich Bewertung, Preis und Höhe über dem Meeresspiegel analysiert. Das Ranking bezog Campingplätze in Deutschland, Österreich, Tschechien, Frankreich, Spanien, Italien, Schweiz, Finnland, Norwegen und Schweden ein.

Werbung
Werbung

Günstig Campen in Tschechien

Tschechien weist in Punkto Bewertung die größten Schwächen auf - und landet im Ranking auf dem letzten Platz. Dafür punktet das Nachbarland hinsichtlich der Preise: Skifahrer zahlen dort mit gerade einmal 2,33 Euro pro Nacht durchschnittlich am wenigsten. Auf der tschechischen Seite des Erzgebirges - im STPL Sneznik - zahlen Winterfreunde nur zehn Euro am Tag für den Stellplatz. Der Skilift ist von dort aus etwa fünf Kilometer entfernt.

Kürzer ist die Entfernung zum nächstgelegenen Skilift am Caravanparking Adršpach. Dort zahlen Urlauber elf Euro - müssen aber nur zwei Kilometer zum nächsten Lift fahren.

Dreizehnmal so teuer ist das Campen hingegen in der Schweiz. Im Alpenland zahlen Urlauber durchschnittlich stolze 31 Euro. Auch im Ski-Mekka Österreich ist die Nacht mit 27,71 vergleichsweise teuer. In Deutschland kostet die Nacht durchschnittlich 21,67 Euro.

Am teuersten in der Schweiz

Der teuerste aller untersuchten Campingplatz liegt - wen hätte es gewundert - liegt in der Schweiz: Auf dem Campingplatz Camping Jungfrau Lauterbrunnen werden 60 Euro für einen Tag verlangt. Dafür wird den zahlungskräftigen Campern einiges geboten - unter anderem eine tolle Sicht auf den 300 Meter hohen Staubbach Wasserfall.

Camping im Winter? Eine Alternative in Zeiten exorbitanter Hotelpreise.  © IMAGO/imageBROKER/Unai Huizi

Und wo gibt es die beliebtesten Campingplätze? Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,69 Sternen liegen die populärsten Plätze in Italien. Dort gibt es nicht nur die am besten bewerteten - sondern mit durchschnittlich 1256 Höhenmetern auch die höchstgelegenen Campingplätze. Den zweiten Platz belegt Österreich mit 4,68 Sternen, gefolgt von Deutschland mit 4,35 Sternen.

Für Wintersportfans, die gerne in alpine Gefilde reisen, aber nicht wollen, dass ihr Winterurlaub größere Löcher als in den Vorjahren in ihre Geldbeutel frisst, ist der Wintercampingplatz eine echte Alternative zum überteuerten Hotel: "Campingplätze sind selbst in teuren Urlaubsregionen wie der Schweiz um einiges günstiger als ein Hotelzimmer oder ein Ferienhaus zur Skisaison", sagt Raphael Meese, Co-Head bei CamperDays. "Zudem trotzen die meisten modernen Fahrzeuge mit einer ausreichenden Isolierung und guten Heizungen dem Winter auch in kalten Nächten."

Wer also bereit ist, auf etwas Komfort zu verzichten, sollte sich vor dem nächsten Skiurlaub statt überteuerter Luxushotels vielleicht nach dem ein oder anderen Campingplatz vor Ort umsehen.

Am Eingang des Südtiroler Pustertals liegen hinter Mühlbach zwei vereinte Skigebiete, die völlig verschiedenen Charakter haben. Familien finden hier maximale Abwechslung, schnörkellos-gute Skischulen und unter anderem einen Wintercampingplatz direkt an der Piste. Wir haben uns für Sie ins Abenteuer gestürzt und zeigen die schönsten Fotos. © Matthias Niese