Symptome und Behandlung

Warnung an Urlauber: Dieser Giftfisch sticht an Nord- und Ostsee

Alice Vicentini

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30.7.2022, 15:41 Uhr
Petermännchen sind giftige Fische, die unter anderem an der Nord- und Ostsee und im Mittelmeer verbreitet sind.

© Rights Managed via www.imago-images.de Petermännchen sind giftige Fische, die unter anderem an der Nord- und Ostsee und im Mittelmeer verbreitet sind.

Gerade wenn Sie Urlaub an der Ost- oder Nordsee planen, muss er Ihnen bekannt sein: Es geht um eines der giftigsten Tiere Europas, das Petermännchen. Eine einzige Begegnung mit diesem gefährlichen Meerestier kann sich als unliebsame, schmerzhafte Erfahrung herausstellen.

Was ist ein Petermännchen?

Das Petermännchen ist ein in der Regel 20 bis 30 Zentimeter langer Fisch, der etwa zehn bis 15 Jahre alt wird. Es befindet sich überwiegend an der Nord- und Ostsee, im Mittelmeer, im Schwarzen Meer und entlang der Atlantik-Küste. Es ist mit Weichstrahlen und Stacheln ausgestattet, um sich vor Angreifern zu schützen. Doch giftig sind die Flossenstachel der ersten Rückenflosse und ein Dorn auf dem Kiemendeckel.

Den Winter verbringt es in tieferen Gewässern, im Sommer kommt es zur Paarung und Eiablage in flachen Küstengewässern. Es ruht im Meeresgrund und kommt dann raus, sobald es Beutetiere entdeckt. Und genau darin liegt die Gefahr: Weil es für die Menschen so gut wie unsichtbar ist, kommt es immer wieder zu unliebsamen Begegnungen.

Vergiftungen mit Petermännchen: Symptome und Behandlung

Laut dem Giftinformationszentrum-Nord kommt es in den letzten 20 Jahren vermehrt zu Vergiftungen mit dem Petermännchen. "Entweder tritt man im flachen Wasser auf den Fisch oder Angler verletzten sich beim Ablösen des Fisches vom Angelhaken", erklärt Prof. Dr. Andreas Schaper. Bisher gab es glücklicherweise noch keine tödlichen Vergiftungen. Doch die Verletzungen seien ausgesprochen schmerzhaft und die Symptome können Wochen, Monaten, in seltenen Einzelfällen sogar über Jahre anhalten, so Schaper.

Ein Petermännchen-Stich fühlt sich wie ein Bienen- oder Wespeneinstich an, nur noch stärker. Es kommt zu Entzündungsreaktionen, die sich mit Schwellung, Überwärmung und Rötungen äußern. Gelegentlich können auch Taubheit und Kribbelgefühle auftreten. Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Zittern, sowie Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Bauchkrämpfe können ebenfalls auf eine Vergiftung mit dem Meerestier hindeuten.

Als Erste-Hilfe-Maßnahme rät Prof. Dr. Schaper dazu, die Einstichstelle auf über 50 Grad zu erwärmen, beispielsweise mit einem Föhn. Dadurch werden die Toxinmoleküle zerstört. Anschließend ist eine Behandlung durch einen Arzt notwendig.

Schutz vor Vergiftungen

Um sich vor Vergiftungen mit Petermännchen zu schützen, empfiehlt es sich, Badeschuhe beim Schwimmen oder Waten zu tragen. Für Angler ist das Tragen von Handschuhen ratsam: Landen die Giftfische im Netz oder am Haken, ist äußerste Vorsicht beim Anfassen geboten.

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