Temperatur reduzieren

Heizung nachts an oder aus? So spart man effizient Energie

Julia Ruhnau

nordbayern.de

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21.12.2022, 16:08 Uhr
Wer in der Nacht richtig heizt, kann viel Energie sparen.

© Hauke-Christian Dittrich, NN Wer in der Nacht richtig heizt, kann viel Energie sparen.

Die Deutschen haben gerade die erste Kältewelle dieses Winters hinter sich. Tagelang lagen die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt, dementsprechend viel wurde geheizt. Die Gasspeicher in der Bundesrepublik leerten sich im Dezember besonders schnell, das Einsparziel für diesen Monat wurde klar verfehlt.

Wer möglichst wenig Energie verbrauchen will, sollte sich beschränken: die Raumtemperatur so niedrig wie möglich halten und nicht dauerlüften, während die Heizung auf höchster Stufe läuft. Aber wie sieht es eigentlich in der Nacht aus? Wer im warmen Bett liegt, braucht keine hohe Raumtemperatur. Sollte man die Heizung also am besten ganz ausmachen? Oder muss man dann am nächsten Tag umso mehr aufdrehen? Und was ist mit Schimmel?

Richtiges Lüften beugt Schimmel vor

Für Letzteres ist nicht nur die Temperatur, sondern vor allem richtiges Lüften wichtig. Ein Mensch gibt im Schlaf laut Verbraucherzentrale pro Nacht bis zu einem halben Liter Wasser an die Luft ab. Ähnlich feucht ist das Badezimmer nach einem Duschgang. Damit sich kein Schimmel bildet, hilft großzügiges Stoßlüften - und zwar direkt nach dem Aufstehen oder eben Duschen. Wer für gleichmäßigen Luftaustausch sorgt, beugt zu hoher Luftfeuchtigkeit am besten vor. Dafür ist vor allem Durchzug wichtig.

Was das Heizen betrifft, hängt viel von der Außentemperatur ab. Wer auf dem Thermostat Stufe 3 statt Stufe 4 wählt, spart bei einer Außentemperatur von rund 5 Grad etwa 20 Prozent Energie, rechnet die Deutsche Presse-Agentur vor und zitiert dabei die Energieberatung der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. In der Nacht reichen Stufe 2 oder Stufe 3, das entspricht etwa 16 bis 20 Grad Raumtemperatur. Zudem sollte man Rollläden und Vorhänge schließen.

Wer die Heizung dagegen nachts ganz ausschaltet, spart am meisten. Allerdings ist die Differenz nicht so groß, dass man dafür in der Nacht frieren müsste. Wer mit weniger als 16 Grad schlecht klarkommt, kann die Heizung auch auf niedriger Stufe laufen lassen.

Dazu kommt, dass bei abgeschalteter Heizung die Räume über Nacht stark auskühlen - für eine angenehme Temperatur muss am nächsten Morgen umso mehr geheizt werden, erklärt Andreas Luczak, Professor für Nachhaltige Energietechnologien an der Fachhochschule Kiel, gegenüber dem Technikportal chip.de. "Dieser Mehrbedarf ist aber kleiner als die eingesparte Heizenergie während der Abschaltung." Das Abschalten lohnt sich also in jedem Fall.

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