Heizen und Kühlen

Raumtemperatur: Welche Zimmertemperatur ist optimal?

Simone Madre

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20.2.2024, 09:38 Uhr
Die optimale Raumtemperatur hat positiven Auswirkungen auf den Geldbeutel, aber auch auf die Gesundheit.

© IMAGO/Bea Vera Die optimale Raumtemperatur hat positiven Auswirkungen auf den Geldbeutel, aber auch auf die Gesundheit.

In diesem Artikel:

  • Die richtige Raumtemperatur trägt nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern ist auch gut für die Gesundheit.
  • Welche Raumtemperatur sinnvoll ist, hängt von der Art des Zimmers ab: Für das Schlafzimmer gibt es andere Empfehlungen als für das Wohnzimmer.
  • Zudem ist auch das Alter der Bewohner wichtig: Babys brauchen es etwas wärmer.

Der eine mag es lieber warm im Zimmer, der andere lieber kühl. Neben den individuellen Präferenzen spielen auch der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß eine wichtige Rolle. Mit dem richtigen Verhalten spart man nicht nur Heizkosten, sondern schont auch die Umwelt und hat dennoch eine angenehme Raumtemperatur.

Was ist eigentlich die ideale Raumtemperatur? Jedes einzelne Grad Celsius erhöht die Heizkostenabrechnung – so viel steht fest. Die optimale Zimmertemperatur ist jedoch subjektiv und individuell. Manche frieren bei Temperaturen, bei denen es anderen schon viel zu warm ist. Zugleich hängt die empfundene Wärme des Zimmers auch von der Aktivität der im Haushalt lebenden Personen ab. Wer sich viel bewegt, häufig aufsteht und durch die Wohnung geht, benötigt weniger externe Wärme. Wer viel sitzt und sich kaum körperlich betätigt, braucht es tendenziell eher wärmer.

Die empfohlene Raumtemperatur in der Wohnung liegt zwischen 16 und 23 Grad Celsius. Zudem unterscheidet sie sich je nach Zimmerart. In Wohnräumen hält man sich tendenziell öfter auf als in Schlafräumen, weshalb diese grundsätzlich wärmer temperiert sein sollten. Zudem sollte die Temperatur von jedem Haushaltsmitglied als angenehm empfunden werden. Hierbei hilft aber auch die passende Kleidung, beispielsweise Hausschuhe oder warme Socken auf kalten Steinböden.

Das Wohnzimmer ist oftmals der Raum, indem sich die Menschen überwiegend aufhalten. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass sich alle im Haushalt lebenden Personen und Familienmitglieder hier wohlfühlen. 20 bis 23 Grad Celsius gelten im Wohnzimmer als ideale Temperatur.

Raumtemperatur für und Babys und Kleinkinder

Leben Neugeborene im Haus, sollte ihr Schlafzimmer wärmer temperiert sein als das Wohnzimmer. So wird sichergestellt, dass die Kinder nicht auskühlen. Tagsüber sind Temperaturen um die 24 Grad ideal. Es dürfen aber auch 22 Grad sein, wenn das Baby gut eingepackt ist. Nachts kann das Schlafzimmer auf etwa 20 Grad heruntergekühlt werden.

Werden die Kinder größer, benötigen sie weniger Wärme und die Temperaturen können dementsprechend angepasst werden. Nach den ersten paar Lebensmonaten reichen 20 bis 22 Grad tagsüber und 16 bis 18 Grad in der Nacht.

Die ideale Temperatur im Schlafzimmer liegt ungefähr zwischen 16 und 19 Grad Celsius. Nachts kann der Körper seine individuelle Wohlfühltemperatur von etwa 36 Grad problemlos halten, schließlich kann der Körper seine Energie gezielt einsetzen, da der anderweitige Verbrauch gering ist. Wer kälteempfindlich ist, sollte das Schlafzimmer ebenfalls nicht auf mehr als 20 Grad heizen. Vor dem Schlafengehen sollte man immer kurz stoßlüften, damit genügend frische Luft für die Nacht in das Schlafzimmer gelangt.

Insbesondere am Tag braucht es im Schlafzimmer kaum Wärme, da es in der Regel ungenutzt ist. Bestenfalls werden alle Türen immer geschlossen, damit sich die warme Luft aus den Wohnräumen und dem Flur nicht mit der kühlen Schlafzimmer-Luft vermischt.

Das Herzstück der Wohnung ist für viele Familien oftmals die Küche. Hier sollte die grundlegende Raumtemperatur eher niedrig sein. Küchengeräte wie der Herd, Backofen oder andere elektrische Geräte strahlen von sich aus schon Wärme aus, sodass sich die Temperatur in Küchenräumen automatisch erhöht. In der Küche gilt eine Raumtemperatur von ungefähr 18 Grad als empfehlenswert.

Im Badezimmer möchte man es gerne warm und gemütlich haben. Beim Zähneputzen oder nach der warmen Dusche möchte wohl niemand frieren. Daher liegt hier die ideale Temperatur zwischen 22 und 23 Grad. Da sich meist viel Luftfeuchtigkeit im Raum befindet, der zur Schimmelbildung beiträgt, muss ausreichend gelüftet werden.

In den Wintermonaten sollte die Heizung nie komplett ausgeschaltet werden, da das Aufheizen eines komplett ausgekühlten Raums mehr Energie erfordert als das konstante Heizen bei mittlerer Temperatur. Zudem verhindert das Heizen während einer längeren Abwesenheit, dass das Wasser in Rohren einfriert. Dies könnte zu einem Rohrbruch führen. Meist reicht eine niedrige Einstellung auf 1 oder 2 aus, das kommt aber auf das Haus und möglicherweise vorhandene Wärmebrücken an. Das Schneeflockensymbol unterhalb der 1 verhindert mitunter nur, dass der Heizkörper selbst einfriert.

Ist man zuhause und möchte lediglich relativ wenig heizen, sollte man die Heizung so einstellen, dass die Einschlaftemperatur zwischen 16 und 19 Grad liegt. In der Nacht sollte die Temperatur nie unter 15 Grad fallen. So ist es selbst in der kalten Jahreszeit immer ausreichend warm und man kann gut schlafen - Frostbeulen mit einer dickeren Decke als Menschen, die selten frieren. Wie warm sich das Bett anfühlt, hängt neben der Decke auch noch von der Matratze und der Schlafbekleidung ab. Hier kann man also variieren, wenn man beispielsweise kalte Füße hat.

Mit Hilfe von Thermostatventilen kann die Temperatur bei konventionellen Heizkörpern gemessen und ideal eingestellt werden. Die Raumlufttemperatur wird in regelmäßigen Abständen gemessen und so reguliert, dass die Wärme konstant bleibt.

Bei Infrarotheizungen sind elektrische Thermostate integriert, welche die Raumtemperatur automatisch zu bestimmten Zeiten senken und erhöhen. So kann man einstellen, dass sich die Temperatur erhöht, sobald sich jemand im Haus oder der Wohnung befindet. Insgesamt können mit dem regelmäßigen Messen Heizkosten von durchschnittlich zehn Prozent gespart werden.

Die Zimmertemperatur trägt wesentlich zum Wohlbefinden im eigenen Haus bei und ist daher ein wichtiges Thema. Denn die Temperatur in der Wohnung kann auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Wer zu wenig oder zu viel heizt, belastet das eigene Immunsystem. Bei trockener Hitze mit wenig Luftfeuchtigkeit können die Schleimhäute schnell austrocknen. Das begünstigt Infektionen.

Die Temperatur kann sich darüber hinaus auf das psychische Wohlergehen auswirken. Wer ständig friert oder schwitzt und sich in den eigenen vier Wänden nicht wohl fühlt, ist schneller gestresst und angespannt. Gleichzeitig gilt: Wer gestresst ist, hat oft eine höhere Körpertemperatur und schwitzt mehr. Wem es also trotz kühler Luft zu warm ist, der könnte Entspannung benötigen.

Richtig lüften: Stoßlüften wird in allen Räumen von Wohnung oder Haus mehrmals täglich empfohlen. Je kühler die jeweilige Raumtemperatur ist, desto häufiger muss auch gelüftet werden, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. Ein kurzes Stoßlüften ist übrigens besser als das stundenlange Öffnen der Fenster.

Abdichten: Durch die Zugluft an Türen und Fenstern geht viel Energie verloren. Wer seine Türen und Fenster richtig abdichtet, verhindert, dass Wärme aus dem Zimmer entkommt. Im Baumarkt gibt es diverse Hilfen wie beispielsweise Gummidichtungen oder Schaumdichtungsbänder.

Wartung: Regelmäßige Wartungen schützen vor unnötiger Energieverschwendung. Wenn die Heizungsanlage überprüft wurde, kann sie wieder optimal genutzt werden.

Worauf sollte man noch achten?

  • Heizkörper nicht abdecken oder mit Möbeln zustellen, damit sich die warme Luft gut verteilen kann
  • Rollladen nachts schließen - oder auch tagsüber im Sommer, um den Raum kühl zu halten
  • Isolationsschicht aus Dämmfolie hinter den Heizkörpern anbringen
  • Möbel von den Außenwänden entfernen
  • Nicht von einem Raum in den anderen Raum heizen