Tipps für den Herbst

Laub auf den Kompost? Diese Alternative ist viel sinnvoller

19.10.2023, 08:27 Uhr
Laub ist wertvolle Biomasse und sollte aus unterschiedlichen Gründen im Garten bleiben. Allerdings sollte Sie den Rasen unbedingt davon befreien. 

© Christoph Schmidt, dpa-tmn Laub ist wertvolle Biomasse und sollte aus unterschiedlichen Gründen im Garten bleiben. Allerdings sollte Sie den Rasen unbedingt davon befreien. 

Winterquartier für Tiere

Laub ist tatsächlich ein wertvoller Rohstoff und Biomasse für den Garten. Es bietet zudem ein Winterquartier für viele Tiere, vom Igel, Schmetterlingen, Amphibien bis zum Marienkäfer. Um den Tieren einen geeigneten Unterschlupf zu bauen, sollte man das Laub einfach in einem ruhigen Eck im Garten zu einem großen Haufen aufschichten. Mehrere Fichtenzweige darüber legen - dann wird der Haufen auch bei Wind nicht weggeblasen. Zudem verhindern sie, dass zu viel Nässe eindringt.

Blätter im Nährstoffkreislauf des Gartens lassen

Kehrt man Gartenabfälle zusammen, ist es am besten, sie selbst auf dem eigenen Grundstück wieder zu kompostieren, anstatt sie in der Biotonne zu entsorgen. Aus dem frischen Herbstlaub wird in der Natur wieder Humus, aus dem sich die Pflanzen Nährstoffe holen können, um neue Blätter auszutreiben. Die alten Blätter, die uns so lästig erscheinen, sind nur eine Station im Kreislauf der Natur. Es eignet sich beispielsweise gut als Mulchdecke auf Beeten oder Hochbeeten. Dort wirkt es als Isolierschicht und schützt die Pflanzen vor Kälte. Zudem gedeiht das Unkraut im Frühling nicht so gut.

Auch Kübelpflanzen wie Rosen oder Lavendel lassen sich gerne vom Herbstlaub wärmen.

Schutz gegen Kälte im Winter

Die Erde kommt mit einer Blätterdecke besser durch die kalte Jahreszeit, Bodenlebewesen wie Regenwürmer freuen sich darüber. Auch Bäume und Sträucher mögen an ihren Wurzeln gerne ein wärmendes Laubpolster als Schutz gegen die ganz kalten Tage. Es liefert außerdem gleich noch verlorene Nährstoffe nach. Die Feuchtigkeit kann ebenfalls im Erdreich gehalten werden, Temperaturschwankungen können gepuffert werden und das Unkraut wird in Grenzen gehalten. Auch vor eisigen Winden und scharfen Frösten sind die Pflanzen so geschützt.

Hier müssen die Blätter weg

Vom Rasen muss das Laub immer entfernt werden, damit die Gräser im feuchten Herbstwetter darunter nicht faulen. Auch von Wegen oder Treppen sollten Sie Laub immer entfernen, da es sonst extrem rutschig werden kann. Besitzen Sie einen Gartenteich, sollten die herabgefallenen Blätter aufgesammelt werden, damit das Laub nicht zu Boden sinkt und am Grund vermodert. Dort entzieht es dem Wasser sonst Sauerstoff und setzt Faulgase frei, was für die Wasserlebewesen nicht von Vorteil ist.

Auf Laubsauger und -bläser sollten Sie am besten verzichten. Sie sind mit ihren 90 bis 120 Dezibel so laut wie eine Kettensäge oder ein Presslufthammer und damit für das menschliche Gehör eine Qual. Das Umweltbundesamt und Umweltschützer raten davon ab, die lauten Geräte zu verwenden, da sie laut, schmutzig und gefährlich für Mensch und Tier sind, wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) erklärt.

Gartengeräte mit Verbrennungsmotor erzeugen außerdem Luftschadstoffe wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid, welche ungefiltert in die Luft abgegeben werden, berichtet der NABU. Erwischt ein solcher Laubsauger oder -bläser ein Kleinstlebewesen, wie Käfer, Spinnen, Tausendfüßer, Asseln und Amphibien, haben diese keine Chance. Sie werden bei Luftgeschwindigkeiten von 160 Stundenkilometern getötet und bei Geräten mit Häckselfunktion zerstückelt.

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