Größere Schäden drohen

Versicherungsexperten raten: Darum sollte man Hochwasserschäden nicht übereilt beheben

Carolin Heilig

Volontärin

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21.5.2024, 10:52 Uhr
In den letzten Tagen kam es in Deutschland vielerorts zu Überschwemmungen, wie hier in Kleinblittersdorf im Saarland.

© IMAGO / BeckerBredel In den letzten Tagen kam es in Deutschland vielerorts zu Überschwemmungen, wie hier in Kleinblittersdorf im Saarland.

Die letzten Tage waren nass: In ganz Deutschland fiel massenhaft Regen. Insbesondere das Saarland und Rheinland-Pfalz waren von teils schweren Überschwemmungen betroffen. Keller liefen voll, Hausrat wurde beschädigt. Mit nachlassendem Regen werden die Schäden sichtbar und das große Aufräumen beginnt. Aber, so raten Experten von der R+V-Versicherung, bei der Behebung von Hochwasserschäden sollte man sich Zeit lassen und auf entsprechende Fachkenntnis zurückgreifen.

Ist das eigene Haus von Hochwasser betroffen, empfiehlt sich zuerst einmal ein Blick in die Versicherungspolicen. "Die Betroffenen sollten nachsehen, ob sie in ihrer Wohngebäudeversicherung eine Absicherung gegen weitere Naturgefahren vereinbart haben", sagt Expertin Christine Gilles von der R+V Versicherung.

Falls ja, bezahlt die Versicherung die notwendigen Sanierungsmaßnahmen - etwa wenn es darum geht, den Keller trockenzulegen oder die Bodenbeläge zu erneuern. Schäden an der Einrichtung, Haushaltsgeräten und Kleidung sind hingegen Sache der Hausratversicherung – sofern der Schutz gegen weitere Naturgefahren vereinbart ist.

Wichtig in jedem Fall: Die Schäden schnellstmöglich bei der Versicherung melden. "Die meisten Versicherungen haben Hotlines eingerichtet, an die sich die Geschädigten wenden können", so Gilles.

Wenn es um die Aufräumarbeiten geht, ist zuerst einmal Geduld angesagt. Wenn etwa der Keller überflutet ist, sollte er erst ausgepumpt werden, wenn der Wasserstand außen sinkt. "Sonst wird das Mauerwerk unterspült oder aufgeschwemmt und es entstehen Risse. Im schlimmsten Fall ist die Statik des Gebäudes in Gefahr", erklärt die R+V-Expertin. Sobald der Wasserspiegel fällt, ist dann aber Eile angesagt: Schlamm und Dreck sollten entfernt werden, bevor alles trocknet.

Weitere Tipps zum Umgang mit Hochwasserschäden

  • Wasser kann den Elektroinstallationen schaden. Deshalb sollte ein Fachbetrieb sie überprüfen, bevor die Geräte wieder benutzt werden.
  • Wer mit Öl heizt, sollte unbedingt seinen Öltank auf Lecks überprüfen.
  • Alle Lebensmittel entsorgen, die mit dem Hochwasser in Kontakt waren. Denn mit dem Wasser werden auch Schadstoffe und Bakterien transportiert.
  • Vorsicht bei Handwerkertrupps, die ihre Dienste an der Haustür anbieten. Sie arbeiten meist zu überhöhten Preisen. Angebote sollten immer mit anderen Fachbetrieben verglichen werden.

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