Einmal um die Welt

Feucht empfängt die Olympionikin Charline Schwarz

6.9.2021, 13:54 Uhr
Feucht empfängt die Olympionikin Charline Schwarz

© Chistian Geist

Bürgermeister Jörg Kotzur machte auf der Empore hoch über dem Vorplatz der Reichswaldhalle den Anfang. Schwarz' Vater habe ihm erzählt, dass ein Start bei Olympia eigentlich erst für 2024 geplant gewesen sei, aber aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen nach vorn gezogen wurde. "Wir verstehen Tokio also als eine Art Generalprobe für Paris", meinte Kotzur deshalb mit einem Schmunzeln, "und die ist mehr als gelungen".

Ferner nannte er Schwarz und deren Leistung "ein Vorbild für die junge Generation", weil sie gezeigt habe, was man erreichen kann, wenn man ein Ziel vor Augen hat und dieses konzentriert verfolgt. Bereits 2014 hatte die Marktgemeinde Schwarz als ihre Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. "Dass sie mal groß rauskommt, hat sich also irgendwie abgezeichnet", meinte Kotzur und gratulierte Schwarz neben der olympischen Medaille auch noch zu Bronze bei der Juniorenweltmeisterschaft Mitte August.

Stellvertretende Landrätin Gabriele Drechsler berichtete anschließend von einem Selbstversuch am Bogen, wie anstrengend das sei und wie sie den entscheidenden Wettkampf in Tokio vor dem Fernseher verfolgt habe. Und sie dankte Schwarz, dass sie dem Nischensport Bogenschießen ins Rampenlicht geholt hat.

Feucht empfängt die Olympionikin Charline Schwarz

© Christian Geist

"Sehen uns 2024 wieder hier"

Daran knüpfte Gauschützenmeister Hans Spiegel direkt an. Er bedauerte, dass sich nationale und internationale Medien nur bei Großveranstaltungen für den Bogensport interessieren. Dabei sei es doch ein Sport, der den Athleten viel abverlange und Jung und Alt zusammenbringe. Er dankte Schwarz im Namen des Schützengaus Altdorf-Neumarkt-Beilngries und baute sogleich ein wenig Druck auf. "Ich habe mich jetzt an die Höhenluft gewöhnt", flachste Spiegel auf der Empore der Reichswaldhalle, "wir sehen uns dann 2024 wieder hier, wenn du den Satz mit Gold und Silber komplettiert hast".

Feucht empfängt die Olympionikin Charline Schwarz

© Christian Geist

Auch Daniel Hillardt, Präsident der Bogenschützen Feucht, traut Schwarz noch einiges zu. "Mehr als Bronze ist auf jeden Fall drin", meinte er im Hinblick auf die nächsten Spiele und hob Ehrgeiz und Trainingsfleiß der 20-Jährigen hervor. "Sieben Tage hat die Woche, aber du trainierst eigentlich an acht", meinte er, "Bogenschießen ist dein Leben, das fühlen auch wir im Verein".

Feucht empfängt die Olympionikin Charline Schwarz

© Christian Geist

Nach der Vielzahl an Komplimenten und Glückwünschen dankte Schwarz den rund 60 Freunden, Bekannten und Fans, die sich vor der Reichswaldhalle versammelt hatten. "Ich bin unglaublich stolz, dass ich meine Heimat bei den Spielen vertreten und diese Medaille für uns geholt habe", sagte sie. "Das war mein Traum und mein ausgesprochenes Ziel. Dass ich das mit 20 Jahren erreicht habe, ist unbeschreiblich. Und natürlich stecken da auch Arbeit, Schweiß und Tränen drin."

Mit den zahlreichen Anspielungen auf die nächsten Spiele in Paris hat sie offenbar kein Problem. Im Gegenteil. Sie möchte nicht nur in Paris dabei sein, sagt sie beim Empfang. Sondern auch 2028 in Los Angeles und vielleicht sogar 2032 in Brisbane (Australien). Da passt es gut, ihr die Raiffeisenbank Altdorf-Feucht als neuer Sponsor eine Platincard überreicht hat - mit freiem Zugang zu den Premium Lounges auf den Flughäfen dieser Welt.

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