Wann zieht Altmühltaler an Treuchtlinger Heusteige?

30.8.2018, 06:05 Uhr
Wann zieht Altmühltaler an Treuchtlinger Heusteige?

© Rudi Beringer/Limes-Luftbild

41 Meter ragt das neue, hoch automatisierte Hochregallager der Firma Altmühltaler an der Heusteige in den Himmel – höher als alle Kirchtürme der Altmühlstadt. Die Verladehalle darunter ist rund 200 Meter lang, 100 Meter breit und 13 Meter hoch. Mehr als 50.000 Euro-Paletten passen in den gigantischen Neubau, den sich das Unternehmen, das zu den drei Platzhirschen der deutschen Mineralwasserbranche zählt, etwa 35 Millionen Euro hat kosten lassen. Zieht in den nächsten Jahren auch die Produktion aus der Stadtmitte an die Heusteige, wird noch einmal für etwa 70 Millionen Euro angebaut.

Hochgezogen haben Altmühltaler und seine Partner das Logistikzent­rum in weniger als einem Jahr. Bis zum Heusteigenfest am Wochenende, 14. bis 16. September, soll es nun auch im Innern schon so zugehen, wie später im Betriebsalltag. Der startet mit etwa 20 Mitarbeitern, Zielmarke sind 150. Dass der Umzug der Produktion an den Stadtrand schon kurz bevorsteht, wie es Gerüchte besagen, dementiert Altmühltaler-Geschäftsführer Günter Kutschera allerdings. Die Firma sei daran zwar ebenso interessiert wie die Stadt, noch gebe es aber „massiv Bedingungen, die erst erfüllt werden müssen“.

Zu wenig Wasser, zu viel Erde

Eine davon ist die Steigerung der Fördermenge. Um das millionenschwere Projekt zu finanzieren, möchte Altmühltaler nach dem Umzug deutlich mehr Wasser als bisher aus der 240 Meter tiefen Gesteinsschicht entnehmen, die der Mineralwasserriese mit seinen zwei Brunnen anzapft. Außerdem brauche es für die nötige Planungssicherheit eine längerfristige wasserrechtliche Genehmigung. Die Verhandlungen mit Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt laufen laut Kutschera auf Hochtouren und ein Vorgutachten liege bereits vor – aber noch kein verbindlicher Bescheid.

Zum zweiten muss für den Bau einer neuen Abfüllanlage samt der dafür nötigen Rohrleitungen quer durch die Stadt zunächst der gewaltige Haufen an Erdaushub verschwinden, der derzeit noch südöstlich des Hochregallagers liegt. Auf genau diesem Areal soll die Abfüllung nämlich entstehen.

Keine Basis für Spekulationen

Ein bisschen Erde, die schnell in einen der nahen Steinbrüche gekippt werden könnte? Mitnichten, sagt Werkleiter Kutschera. Unter dem Strich gehe es um rund 4000 Lastwagenladungen Material, dessen Entsorgung leicht einen siebenstelligen Betrag kosten könne, wenn das Unternehmen dafür keinen geeigneten Abnehmer finde. Allein der Abtransport werde mehrere Monate dauern.

Wegen dieser beiden Hauptgründe rechnet der Geschäftsführer keinesfalls damit, dass die Altmühltaler-Produktion bereits im nächsten Jahr an die Heusteige umziehen wird. Für anderslautende Spekulationen gebe es keine Grundlage, zumal die unter der Hand als Quellen kursierenden Projektpartner nichts mit der Bauplanung, sondern lediglich mit der technischen Ausstattung des Logis­tikzentrums zu tun hätten, so Kutschera. Er selbst rechne mit einem Umzug nicht vor dem Jahr 2020 – eine Einigung in Sachen Wasserrechte immer vorausgesetzt.

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