Ausgangssperre in Bayern: Was passiert, wenn die Inzidenz weiter sinkt?

30.12.2020, 07:12 Uhr
Überall in Bayern gilt eine strikte Ausgangssperre ab 21 Uhr. So sollen Privatpartys verhindert werden. 

© LausitzNews.de/Toni Lehder via www.imago-images.de, imago images/lausitznews.de Überall in Bayern gilt eine strikte Ausgangssperre ab 21 Uhr. So sollen Privatpartys verhindert werden. 

Bayern, das sagte Ministerpräsident Markus Söder vor etwas mehr als zwei Wochen, ist ein einziger Hotspot. Zumindest beim Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritt damals den kritischen Wert von 200 im gesamten Freistaat. Die Staatsregierung ergriff deshalb Maßnahmen.

Keine Hoffnung auf Lockerung der Ausgangssperre in Bayern

"Es geht darum, private Feiern und private Kontakte zu reduzieren", sagte Söder - und führte nach einer Abstimmung im Landtag eine nächtliche Ausgangssperre in ganz Bayern ein. Nur wer einen triftigen Grund hat, der darf seitdem die eigenen vier Wände zwischen 21 und 5 Uhr verlassen - dazu gehören etwa der Weg zur Arbeit, nicht aber der Besuch bei Freunden. Das Aus für größere Partys an Silvester.

Mittlerweile liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Gesamt-Bayern wieder unter 200, am Mittwoch meldete das Robert-Koch-Institut etwa den Wert von 155. Auf Nachfrage der Nürnberger Nachrichten macht das Gesundheitsministerium aber wenig Hoffnung auf Lockerungen - gerade vor Silvester.


Die Schicksalszahl: Was steckt wirklich hinter dem Inzidenzwert?


Ausgangssperre in Bayern: Lockerungen sind möglich - die Hürden aber hoch

"Die nächtliche Ausgangssperre gilt bayernweit bis zum 10. Januar 2021 - unabhängig von Inzidenzwerten", sagte ein Sprecher des Ressorts von Ministerin Melanie Huml. Auch in der elften Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die unmittelbar nach Söders Ankündigung verabschiedet wurde, findet sich im entsprechenden Paragraphen keine Einschränkung. "Landesweit ist von 21 Uhr bis 5 Uhr der Aufenthalt außerhalb einer Wohnung untersagt", heißt es dort schlicht. Dabei ist irrelevant, wie hoch die Inzidenz in Bayern ist.

Eine mögliche Hintertür gibt es aber doch. Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Stadt oder einem Landkreis über eine Woche lang bei unter 50 liegen und "hat die Entwicklung (...) eine sinkende Tendenz", wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagt, dann könne es Lockerungen geben. Auch bei der nächtlichen Ausgangssperre. Allerdings nur "im Einvernehmen mit der zuständigen Regierung".

In Bayern liegt derzeit keine Stadt und kein Landkreis unter 50. Lediglich der Landkreis Würzburg liegt mit 54,45 nur knapp über der kritischen Grenze, doch auch dort schwankt die Zahl der Neuinfektionen seit Wochen. Klar ist: Erleichterungen wird es zumindest mit Blick auf Silvester in keiner bayerischen Kommune geben. Was konkret zum Jahreswechsel gilt, lesen Sie hier.

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