Corona: Bayern will Events mit über 1000 Teilnehmern verbieten

9.3.2020, 19:52 Uhr
Corona: Bayern will Events mit über 1000 Teilnehmern verbieten

© Ralf Rödel

Das Verbot, so berichtet es die Deutsche Presse-Agentur unter Verweis auf Teilnehmer des Koalitionsausschusses, gelte bis zum Karfreitag am 10. April. Damit finden die Spiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien in Nürnberg (31. März) und der SpVgg Greuther Fürth gegen den Hamburger SV am Freitag wohl ohne Zuschauer statt - zumindest dann, wenn sie nicht abgesagt werden. Bislang äußerten sich die Verantwortlichen noch nicht klar, wie sie mit der Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums und dem jetzigen Verbot in Bayern umgehen werden. Auch Dutzende Konzerte in Franken wären von dem Verbot betroffen, zudem starten am kommenden Mittwoch die Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). 

Offiziell geäußert hat sich der schwarz-orange Koalitionsausschuss aus CSU und Freien Wählern bislang noch nicht. Die Details sollen am Dienstag in einer Kabinettssitzung beraten und beschlossen werden. Auch die Augsburger Allgemeine und der Münchner Merkur berichteten über das geplante Verbot. 

Auch Bayern-Spiele betroffen

Auch dem FC Bayern München drohen mindestens zwei Geisterspiele. Sollte es zu dem Verbot kommen, müsste der Rekordmeister im Champions-League-Heimspiel gegen den FC Chelsea (18. März) und gegen Eintracht Frankfurt vor leeren Rängen auflaufen. Bei einem möglichen Viertelfinale in der Königsklasse wäre auch diese Partie betroffen. 

Am Sonntag empfahl Gesundheitsminister Jens Spahn drastische Maßnahmen, die bei Veranstaltern für Millionenverluste sorgen könnten. Events, zu denen mehr als 1000 Menschen erwartet werden, sollten vorsorglich abgesagt werden, riet der CDU-Politiker am Sonntag. Das bisherige Vorgehen sei zu zaghaft gewesen. "Angesichts der dynamischen Entwicklung der letzten Tage sollte das schnell geändert werden", sagte Spahn. "Ich bin mir bewusst, welche Folgen das für Bürgerinnen und Bürger oder Veranstalter hat." Über Maßnahmen werde aber erst in den kommenden Tagen gesprochen - die Gesundheit geht vor.

"Wie soll das gehen ohne Einnahmen?" 

In der Veranstaltungsbranche dürfte das Verbot - sollte es denn kommen - für gewaltige Probleme sorgen. Wenn wir fünf bis zehn Veranstaltungen in dieser Größenordnung absagen müssen, können wir dicht machen", sagte etwa bereits Peter Harasim vom Concertbüro Franken zu den Empfehlungen Jens Spahns. "Wir vom Concertbüro müssen rund 150 Lohntüten jeden Monat füllen. Wie soll das gehen ohne Einnahmen?"


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Weitere Informationen folgen in Kürze. 


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