#esheisstskatepark: Damit es mit dem Skatepark endlich klappt

2.11.2020, 05:16 Uhr
Der Münsteraner Ingo Naschold hofft, dass wir alle irgendwann vom "Skatepark" statt vom "Skaterpark" reden.

© Foto: Berny Meyer Der Münsteraner Ingo Naschold hofft, dass wir alle irgendwann vom "Skatepark" statt vom "Skaterpark" reden.

Denn in unserem Mitte Oktober erschienenen Artikel über den Skaterpark in Baiersdorf, den die Stadt aus Sicherheitsgründen geschlossen hat, nachdem Jugendliche dort offenbar zu ausgiebig getrunken und randaliert hatten, war ein "r" zu viel. Eines, über das sich Ingo Naschold seit Jahren aufregt und dessentwegen er nicht nur beim Duden angerufen, sondern sogar eine Initiative gegründet hat: Mit #esheisstskatepark will er nämlich diesen einen Buchstaben aus den Köpfen der Menschen bekommen, die ihn dort meist ohne bösen Willen abgespeichert haben.

"Ich habe früher immer ,einzigster‘ gesagt", erzählt der 44-Jährige. Bis ihn jemand darauf hingewiesen hat, wie es richtig heißt. Dass wir irgendwann vom "Skatepark" statt vom "Skaterpark" sprechen werden, ist Nascholds Ziel. Fünfzehn Jahre hat er sich für diese Mission gegeben, fünf davon sind rum.

"Es heißt ja auch nicht Fußballerplatz"

Selbst der Duden schreibt das Wort falsch, sagt Naschold. Auf seine Anfrage, ob das nicht bitte geändert werden könne – "Es heißt ja auch nicht Fußballerplatz oder Läuferbahn." – hieß es, dass für diesen Schritt das "r" erst aus der Umgangssprache verschwinden müsse.

#esheisstskatepark: Damit es mit dem Skatepark endlich klappt

© Foto: Ingo Naschold

Also will Naschold ein Bewusstsein schaffen – und darüber am Ende die Umgangssprache verändern. Und weil Journalisten, was Sprache betrifft, eine Vorbildfunktion zufällt, viele von uns das Wort aber selbst falsch verwenden, verschickt Naschold Briefe, in denen er um Unterstützung für seine Initiative bittet. "Wenn das Wort nicht mehr publiziert beziehungsweise die richtige Schreibweise verwendet wird, etablieren wir den Skatepark und Skateplatz und damit die formal korrekte Bezeichnung."

In Pegnitz und Amberg Anlagen konzipiert

Naschold selbst fährt – wie könnte es anders sein – seit 30 Jahren Skateboard, war zeitweise sogar Profi. Selbst in der Szene, sagt er, sei manchen nicht bewusst, wie das Wort richtig heißt. Der Münsteraner ist Gründer und Geschäftsführer von "DSGN Concepts", einem Planungsbüro für urbane Bewegungsräume. Quer durch die Republik baut er Anlagen für Skater. Hier in der Region hat er in Pegnitz und Amberg Projekte umgesetzt. Dabei kommt er oft ins Gespräch mit Bürgermeistern. "Die sind froh, wenn sie die neue Anlange eröffnen dürfen und in ihrer Rede das richtige Wort verwenden."

Wie er von Baiersdorf Wind bekommen hat? "Ich habe mir einen Google-Alert" eingerichtet." Immer, wenn ein Artikel online veröffentlicht wird, in dem ein "r" zu viel steckt, kriegt Naschold das mit. Dann setzt er sich hin und schreibt einen Brief.

Mal sehen, ob er diesen Artikel später online auch liest...

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