Extinction Rebellion kooperieren mit Fridays for Future

18.9.2019, 06:00 Uhr
Extinction Rebellion kooperieren mit Fridays for Future

© Foto: XR Erlangen

Wenn am Freitag, 20. September, "Fridays for Future" weltweit einen Klimastreik durchführen, wird die Unterstützung für die Klimaschützer zumindest in Erlangen immer größer. Gewerkschaften unterstützen die Schülerinnen und Schüler, die ab 11 Uhr Klima-Alarm schlagen wollen. Mit dabei auch "Extinction Rebellion", die einen Schritt weiter gehen und zivilen Ungehorsam praktizieren.

Im Amazonasgebiet brennen Wälder, weltweit schmelzen die Gletscher, der Permafrostboden taut auf und setzt unglaubliche Mengen an Treibhausgas CO2 frei, Tiere und Pflanzen sterben aus.

 "Entschuldigen Sie die Störung, aber es geht ums Überleben"

"Die Öffentlichkeit muss mit aller Dringlichkeit über die aktuelle Situation aufgeklärt werden", sagt die Erlanger Gruppe der "Extinction Rebellion" (Rebellion gegen das Aussterben). Rund 50 Mitglieder hat die Gruppe und gehört damit nach eigenen Angaben "zu den größten in Bayern". Erst kürzlich hatten sie die Henkestraße zeitweise gesperrt und ein großes Plakat gezeigt, auf dem zu lesen war: "Entschuldigen Sie die Störung, aber es geht ums Überleben".

Die Vorbilder für Aktionen wie diese sind Mahatma Gandhi und die friedliche Revolution 1989 in der damaligen DDR. "Unser zentraler Ansatz ist der zivile Ungehorsam, den wir als das letzte uns verbleibende Mittel sehen, unsere moralische Verpflichtung als Bürgerinnen und Bürger dieser Erde zu erfüllen und den Versäumnissen der Politik entgegenzuwirken", erklären die Erlanger Rebellen.

Darin unterscheidet sich die Extinction Rebellion auch von "Fridays for Future", wo Schülerinnen und Schüler "Schulstreiks für das Klima" machen. Auf Anregung von "Fridays for Future" hatte der Erlanger Stadtrat den "Klimanotstand" erklärt, auch eine 24-Stunden-Mahnwache gab es. "Das reicht aber noch lange nicht", sagt Extinction Rebellion. "Bis 2025 müssen wir klimaneutral werden."

Um dieses Ziel zu erreichen, soll bei Bürgerversammlungen mit Unterstützung von Wissenschaftlern und Experten einen Fahrplan mit den "notwendigen Strategien entwickelt" werden. Diese Strategien müssten dann "verpflichtend" von der Politik umgesetzt werden.

Die Erlanger Gruppe der Extinction Rebellion will damit im Kleinen erreichen, was die 2018 in England gegründete Umweltbewegung für den ganzen Globus fordert. Drei Ziele verbindet weltweit alle Mitglieder: "Sagt die Wahrheit über klimatische Veränderungen und ihre Folgen, mit sofortigem Handeln soll ein Umdenken in der Klimapolitik erreicht werden und in Bürgerversammlungen sollen Wege zur Überwindung der Klimakrise entwickelt werden".

Obwohl Extinction Rebellion viele Überschneidungen mit "Fridays for Future" sieht, hat die inzwischen in sechs Kontinenten vertretene Organisation erkannt, dass die Forderungen der Schülerinnen und Schüler von den zuständigen Politikern "weitgehend ignoriert" werden.

"Unsere Ziele sind deshalb zum einen den öffentlichen Druck auf Entscheidungsträger zu erhöhen und zum anderen zu einer Massenbewegung zu werden und so viele Menschen wie möglich zu erreichen", sagt die Gruppe der Erlanger Extinction Rebellion, die nicht mit einzelnen Namen in den Erlanger Nachrichten erscheinen möchte .

Die Erlanger Gruppe ist inzwischen auch ein zentraler Anlaufpunkt für weitere Klima-Aktivisten. So berichtete die Zeit darüber, dass "in einem Hinterhof in der Nähe des Bahnhofs" ziviler Ungehorsam trainiert wurde. "Vom 7. Oktober an wollen die Aktivisten ,Berlin lahmlegen’". Zur gleichen Zeit wie andere Klima-Aktivisten in Wien, Amsterdam oder New York. "Was genau sie vorhaben, verraten sie nicht. Klar ist nur, dass auch ihre Aktionen illegal sein werden" war in der Zeit zu lesen. Die Erlanger Gruppe bereitet sich momentan auf ein "Klimacamp ab dem 5. Oktober in Berlin vor".

Info: Nächstes Treffen: Mittwoch, 18. September, 20 Uhr im Bürgertreff "Die Scheune" in Erlangen-Büchenbach.


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