13-jähriger Neunkirchner hat die Wahl: Club oder Leichtathletik

12.2.2021, 16:04 Uhr
13-jähriger Neunkirchner hat die Wahl: Club oder Leichtathletik

© Foto: Jens Ott

Simon Nankes größte Leidenschaft ist der Sport. Für einen 13-Jährigen ist das auf den ersten Blick erst einmal nicht ungewöhnlich. Das Besondere an Simon Nanke ist aber, dass er gleich in zwei Sportarten zu den besten Nachwuchstalenten Bayerns gehört.


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Als Fußballer spielt er in der U 14 C-Junioren Förderliga im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Nürnberg. Simons großer Traum ist es, einmal Fußballprofi zu werden. Dafür trainiert er drei- bis viermal die Woche. Hinzu kommen Spieltage am Wochenende, sofern es die Pandemie zulässt.

Bei all dem Training bleibt Simon wenig Zeit für seine zweite Leidenschaft: die Leichtathletik. Nur einmal pro Woche übt er auf der Tartanbahn des TSV Neunkirchen das Springen, Laufen und Werfen.

Ziel: Bayerische Meisterschaften

Trotzdem ist er auch in dieser Sportart erfolgreich. So wurde Simon erst im Jahr 2020 für seine Leistung mit dem Sportförderpreis des Landkreises Forchheim ausgezeichnet. Sein Steckenpferd ist der Mittelstreckenlauf. Im Mehrkampf und im Hochsprung zeigt er ebenfalls regelmäßig gute Leistungen. In allen drei Disziplinen möchte er sich in diesem Jahr für die Bayerischen Meisterschaften qualifizieren. "Mein großes Ziel ist es, dort dann aufs Podest zu laufen", sagt er.

Bei all seinen Zielen hat Simon die Unterstützung seiner Familie hinter sich. Gemeinsam teilen sie die Leidenschaft zum Sport. Simons Vater Ralf Nanke war früher Basketballer, sein Opa Wolf Nanke Jugendtrainer und Funktionär bei der Fürther Spielvereinigung.


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Bereits im Alter von drei Jahren trat Simon in die Fußstapfen seines Großvaters und meldete sich bei einem Fußballverein an. Von Anfang an gefiel ihm der Teamgedanke beim Fußball. "Man gewinnt und verliert zusammen als Mannschaft."

Im Alter von vier Jahren kam Simon dann durch seinen drei Jahre älteren Bruder Jonas zur Leichtathletik. Hier schätzt der ehrgeizige Schüler vor allem, dass die Sportart so gut in Zahlen und Zeiten messbar sei. "Es macht Spaß, im Wettkampf die eigenen Fortschritte zu sehen."

Flink auf der Außenbahn

Dass Simon in beiden Sportarten so erfolgreich ist, hat er vor allem seinem läuferischen Talent zu verdanken. Im Fußball wird er deshalb auf dem laufintensiven rechten Außenflügel eingesetzt. Steigerungspotential sieht Simon hingegen noch im Kraftbereich. Bei einer Körpergröße von 1,82 Meter fällt es ihm schwer, Muskelmasse aufzubauen. Bemerkbar macht sich das beim Fußball vor allem in Zweikampfsituationen und in der Leichtathletik beim Kugelstoßen.

Um seine Defizite zu verbessern, setzt Simon auf Kontinuität im Training. In Zeiten der Corona-Pandemie fällt es ihm jedoch schwer, sie beizubehalten. Um trotzdem eine gewisse Regelmäßigkeit ins Training zu bekommen, verabredet sich Simon mit seiner Fußballmannschaft zu wöchentlichen Online-Athletik-Einheiten.

Außerdem erhält er Trainingspläne, die er dann gemeinsam mit seinem Vater umsetzt. Dennoch fehlt Simon das gemeinsame Üben im Team. "Es motiviert einfach viel mehr, zusammen als Mannschaft zu trainieren."

Von Neunkirchen nach Paris

Um die Motivation trotz Pandemie hochzuhalten, hat sich Simons Leichtathletikverein, der TSV Neunkirchen, etwas einfallen lassen: Regelmäßig planen die Athleten Charity-Lauf-Challenges, bei denen jeder aus der Trainingsgruppe Laufkilometer sammelt, um gemeinsam eine bestimmte Streckenlänge zu erreichen.

So erlief sich die Mannschaft in den Weihnachtsferien die 718 Kilometer lange Strecke von Neunkirchen zum Eiffelturm nach Paris und konnte somit gemeinsam 968 Euro für ein sporttherapeutisches Projekt der Kinderkrebsstation in Erlangen sammeln.

13-jähriger Neunkirchner hat die Wahl: Club oder Leichtathletik

© Michael Nützel

Obwohl Simon viel Zeit in seine beiden sportlichen Hobbys investiert, hat er noch genügend Zeit für die Schule und weitere Freizeitaktivitäten – zum Beispiel Trompete spielen. Wenn der Trainingsumfang in den kommenden Jahren steigt, könnte dies schwieriger werden.

Eventuell muss sich Simon Nanke dann für eine der zwei Sportarten entscheiden. Welche das sein wird, weiß er allerdings noch nicht. "Bis jetzt machen mir beide Sportarten einfach noch viel zu viel Spaß."

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