Ein Herz für Fürth: Hier kann man Läden und Cafés helfen

31.3.2020, 16:00 Uhr
Ein Herz für Fürth: Hier kann man Läden und Cafés helfen

© Florian Burghardt

"Für viele von uns geht es jetzt um die berufliche Existenz", betont Marlon Hassel, Gesellschafter des Pixels. Erst vor einigen Wochen hat das Virtual-Reality-Café gegenüber dem Fürther Hauptbahnhof eröffnet. Viel Geld wurde in das Projekt mit der modernen technischen Ausstattung investiert. Nun ist Hassels Laden seit Mitte März geschlossen und die Einnahmen bleiben aus.


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So wie ihm geht es vielen Gewerbetreibenden. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, hatte die bayerische Staatsregierung am 18. März die Schließung aller Betriebe angeordnet, die nicht der Grundversorgung der Bürger dienen. Seit dem 21. März darf auch die Gastronomie nur noch Speisen zum Abholen oder Liefern anbieten.

Während die Geschäfte zu sind und der Umsatz ausbleibt, laufen freilich Fixkosten etwa für Miete, Personal, Kredite und Versicherungen weiter. Viele bangen um ihre Existenz, es drohen Insolvenzen und Entlassungen. Dagegen stemmen sich Gewerbetreibende aus der Fürther Innenstadt nun mit einer Gutschein-Aktion. "Ein Herz für Fürth" heißt die Initiative. Das Konzept: Kunden kaufen jetzt Wertgutscheine für hiesige Geschäfte und lösen sie dort ein, sobald diese wieder geöffnet sind. "Das sichert uns jetzt die dringend benötigte Liquidität, um laufende Kosten zu decken", erklärt Hassel. Zusammen mit seinem Pixels-Team hat er eine Internetseite hochgezogen, die alle Informationen und Kaufoptionen für die Gutscheine beinhaltet. Sollten teilnehmende Geschäfte pleite gehen, will das Pixels einspringen und das Gutschein-Guthaben in Pixels-Gutscheine umwandeln.

Fast 20 Läden und Cafés sind bereits dabei, darunter etwa das "Kaffeesurium" und das "Boca", das vhs-Bistro und das Babylon-Kino, der Laden "Satiro", aber auch ein Friseur, ein Barber-Shop, ein Hörgeräteakkustiker, ein Kosmetikstudio und der Escape-Room Parapark. Auch der Secondhand-Shop La Cola in der Alexanderstraße ist mit von der Partie. Inhaberin Sabrina Rodehau stemmte sich von Beginn an kreativ gegen die drohende Pleite. Am abgesagten verkaufsoffenen Sonntag streamte sie eine Modenschau live auf Facebook. Wer die vorgeführten Teile mochte, konnte sie sich per Chat-Nachricht reservieren. Innerhalb weniger Tage hat sie einen Online-Shop für ihre Kleidungsstücke aufgebaut. Nun versucht sie es über "Ein Herz für Fürth". Wer dort für ihren Laden einen Gutschein kauft, erhält zusätzlich zehn Prozent Rabatt.

So handhaben es die meisten Händler, die sich an der Aktion beteiligen. Weiteren Auftrieb bekommt die Initiative von der Stadt Fürth. Die Innenstadtbeauftragte, Karin Hackbarth-Herrmann, erklärte auf FN-Nachfrage: "Wir werden in Abstimmung mit den Initiatoren die Solidaritätsgutscheine in den unterschiedlichen Medien auf Kosten des Wirtschaftsreferates bewerben. Zudem werden wir über unsere Verteiler auf die Initiative nochmals aufmerksam machen."

Hackbarth-Herrmann hofft, dass sich schnell noch mehr Betriebe an dem System beteiligen. Darüber hinaus habe die Stadt vor etwa einer Woche zusammen mit der IHK zwei große Whatsapp-Gruppen gegründet. Darin würden eine Vielzahl von Gewerbetreibenden – nicht nur die Teilnehmer der Gutscheinaktion – über aktuelle Entwicklungen in Sachen Hilfsmaßnahmen und Fördertöpfe informiert, so die Innenstadtbeauftragte. Auch Fragen zu den Allgemeinverfügungen würden dort beantwortet.

Für den Internetauftritt und das Buchungssystem der Aktion wird auf die bestehende technische Infrastruktur des Pixels zurückgegriffen. Um diesen Aufwand auszugleichen, verlangen die Macher von den mitmachenden Geschäften einen kleinen Anteil des über den Gutscheinverkauf erzielten Umsatzes. Kunden, die Gutscheine kaufen, und Gewerbetreibende, die die Plattform nutzen möchten, können dies über www.ein-herz-fuer-fuerth.de tun.


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