Bürgeramt: Stadt verspricht baldige Besserung

13.11.2019, 11:00 Uhr
Bürgeramt: Stadt verspricht baldige Besserung

© Hans-Joachim Winckler

Eine Frau ist im Juni nach Fürth gezogen – und wird genau deswegen gleich ans Mikrofon treten. Weil die Themen der Wortmeldungen bei der Bürgerversammlung vorab eingereicht werden müssen, ahnt Oberbürgermeister Thomas Jung, worum es gehen wird: "Ein heißes Eisen!"

Die Neu-Fürtherin erzählt, dass sie erst nach eineinhalb Monaten einen Termin beim bekanntlich seit langem heillos überlasteten Bürgeramt bekam, um sich anzumelden. Das ist viel zu spät für die gesetzliche Frist von zwei Wochen. Als es endlich soweit war, dann der Schock: Sie sollte ein Bußgeld zahlen wegen der versäumten Frist. Dass es nicht dazu kam, sei nur einer Sache zu verdanken: Schon bei der Terminvergabe habe sie eine Bestätigung verlangt, wonach sie zumindest versucht habe, sich rechtzeitig anzumelden.

Vom Podium in der Hans-Böckler-Schule, wo Vertreter von Stadt und Polizei sitzen, antwortet ihr Rechtsreferent Mathias Kreitinger. Im Bürgeramt sieht er weiterhin "ganz dringenden Handlungsbedarf". Er verspricht: Bis "allerspätestens Februar" werden schrittweise verschiedene Maßnahmen greifen – zusätzliche Mitarbeiter und Schalter, Online-Terminvereinbarungen und erweiterte Öffnungszeiten.

Mehr Service anderer Art wünscht sich eine Kleingärtnerin. Vor den über 100 versammelten Bürgerinnen und Bürgern aus dem Bezirk Fürth-Süd – auch die Innen-, Alt- und Oststadt zählen dazu – schildert sie ihr Problem: den weiten Weg zum Burgfarrnbacher Kompostplatz. Kreitinger sagt, dass er sich eine zusätzliche Gartenabfall-Sammelstelle am Wertstoffhof an der Karolinenstraße sehr gut vorstellen könne.

Apropos Karolinenstraße: Um den Luisentunnel sicher zu erreichen, regen zwei Anwohnerinnen einen Zebrastreifen an. Per Antrag wurde zudem beschlossen, dass sich der Stadtrat mit Querungen entlang der Schwabacher Straße befassen muss: Oft stranden Fußgänger hier auf schmalen Verkehrsinseln – wegen der Ampelschaltungen.

Weniger Verkehr

Den Verkehr zu beruhigen, dass regen Anwohner nicht nur für die Schwabacher Straße, sondern auch für die Kaiserstraße, Wasserstraße, Ludwig-Erhard-Straße, Dr.-Meyer-Spreckels-Straße sowie Schindelgasse an. Entweder durch Tempo 30, mittels Spielstraßen oder durch Pflanzkübel und versetztes Parken.

Ebenfalls mehr Ruhe – auf andere Weise – möchte der Anwohner eines Spielplatzes an der Thomas-Mann-Straße. Er habe nichts gegen eine "normale" Nutzung, aber gegen die durch ganze Schulklassen und Jugendliche mit "gewaltiger Ghettoblastermusik". Ein Hauseigentümer in der Alexanderstraße befürchtet hingegen Lärm durch Außengastronomie am geplanten "Flair"-Eingang.

Dominierend bleibt an dem Abend das Thema Verkehr. Die Bürger ärgern sich über die Parkverhältnisse an der Schwabacher Straße, in der Kalbsiedlung, bei Flohmärkten auf dem Hornbach-Gelände und beim ASV Fürth. Die meisten Wortmeldungen drehten sich aber ums Radfahren: Die Moststraße etwa möchte jemand zu einer Fahrradachse ausbauen, um in der Rudolf-Breitscheid-Straße Konflikte mit Fußgängern zu vermeiden. Die ist laut Baureferentin Christine Lippert "naheliegend", jedoch auf die Schnelle nicht möglich, da Umbauten nötig wären.

Eine Bürgerin klagt derweil über plötzlich endende Routen in der Fronmüllerstraße. Es fehle an einem Konzept. Gleiches wird in der Herrnstraße vermisst. Mehrere Nachfragen gibt es zu den von der Stadt geplanten Fahrradstraßen. Die Dambacher Straße wird laut Jung "in den nächsten Wochen" beschildert. Danach kommt die Ludwigstraße dran.

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